Jedes Jahr wieder: 9-Kräuter-Suppe

Neun-Kräuter-Suppe
9-Kräuter-Suppe

In diesem Jahr war alles anders: die ersten Frühlingskräuter versteckten sich zu Gründonnerstag und Ostern noch unter einer dicken Schneedecke. Vereinzelt lugte zwar ein zartes Bärlauchblättchen hervor, aber für eine Suppe war es definitiv zu wenig. Erst seit ein paar Tagen sprießen sie wieder, die frischen Frühlingskräuter und so konnte ich unser letztes Slow-Dinner mit der klassischen Neun-Kräuter-Suppe berreichern.

Fast kein Gericht ist für mich mit der Fastenzeit und der Zeit der allerersten Frühlingskräuter so
verbunden wie die „Neun-Kräuter-Suppe“.
Die jungen Kräuter haben sich einen langen Weg durch die im Winter verkrustete Erde gebahnt und geben uns mit dem ersten zarten Grün das Signal für Wachstum und Bewegung. Diese Kraft der Kräuter überträgt sich auf uns, sie wirkt entgiftend und energetisierend. Wir bekommen den Schwung, uns aus den Gewohnheiten eines trägen Winters zu lösen und uns mit frischer
Frühlingskraft zu zeigen – so wie die ersten Kräuter.
Für 4 Personen schneidet man eine Zwiebel in kleine Würfel und brät diese in etwas Öl glasig an. Dann füllt man 1 Liter gute Gemüsebrühe auf, lässt die Suppe kurz aufkochen und bei minimaler Hitze auf dem Herd ziehen. Jetzt die Kräuter waschen und klein schneiden. In der von mir zubereiteten Suppe war Bärlauch, Brennnessel, Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Koriander, Dill, Zitronenmelisse und Borretsch. Möglich wären zum Beispiel auch noch Sauerampfer, Spitz- und Breitwegerich, Pimpinelle, Löwenzahn… Die Herdplatte ausschalten, die Kräuter in die Suppe geben und 2 Minuten ziehen lassen. Wenn möglich mit einer Blüte (Schlüsselblume, Veilchen oder Primel) dekorieren und servieren.
Es tut sehr gut, diese Suppe über einen Zeitraum von 3-4 Wochen täglich zu genießen – guten Appetit!

Pfefferminzschwemme im Garten – die Lösung heißt „Mojito“!


Die Pfefferminze hat die Eigenheit, sich uferlos auszubreiten (Ausnahme ist die Mentha cervinia) und deswegen der Tipp: abschneiden! Abschneiden und an schönen laune Sommerabenden einen Mojito genießen. Natürlich kann man aus der Pfefferminze auch einen herrlichen Sirup zubereiten (Grundrezept hier) oder ein Pasta- oder Gemüsegericht damit bereichern, wie z.B. hier…..sehr lecker!

Aber jetzt zum Mojito: hierzu benötigt man frische Pfefferminze, und zwar viel. Die wird grob in Streifen geschnitten und mit 1 EL Rohrzucker und einer halben in Stücke geschnittenen Limette mit einem Stößel zerreiben. Dann Eiswürfel und weissen Havanna Rum zufügen, umrühren. Mit Sodawasser auffüllen – was aber auch Ernest Hemmingway bei seinem Lieblingsgetränk nicht machte! Schmeckt gut und tut gut!

Die Pfefferminze ist ein altes Hausmittel bei Magenverstimmungen, ich habe sehr gute Erfahrung mit zerriebener Pfeffeminze bei äußerlichen Entzündungen gemacht. Auch bei Mücken- und Wespenstichen ist die Pfefferminze ein wohltuend beruhigendes Mittel.

Blaue Zipfel (nicht weil Winter ist ;-))

Blaue Zipfel

Vor Kurzem flatterten mir zwei Exemplare einer neuen Kochzeitschrift ins Haus: EFFILEE…..und ich muss sagen, sie gefällt mir: ungewöhnliche und spezielle Themen rund um`s Kochen und Essen, kulinarische Geschichten über genussvolle Menschen, besondere Restaurants und vielseitige Ideen…..auf eine sehr kurzweilige und interessante Art erzählt….

Besonders sympathisch fand ich es, das Rezept von einem Gericht zu lesen, was ich erst im Sommer entdeckt habe: Blaue Zipfel. Ich hatte mich vorher fast gar nicht mit fränkischen Spezialitäten beschäftigt, aber die Weinfachfrau aus unserem Slow Food Convivium Fünfseenland, Susanne Platzer, hatte sie für ein Fest vorbereitet und es war super lecker. Allerdings hat sie das Rezept auch ein wenig verändert. Hier erst einmal die klassische Variante aus EFFILEE.

In der crossover-Version von Susanne Platzer wird kein Essig verwendet, sondern Gemüsefond und Weißwein zu gleichen Teilen – natürlich ein fränkischer, vielleicht ein Silvaner?  ….und…. es kommt Ingwer hinein…..viiiel Ingwer, der in kleine Würfel geschnitten wird und dem Gemisch aus Zwiebeln und Gewürzen eine leicht süßliche Schärfe verleiht, die ganz hervorragend mit dem kräftigen Geschmäck der Nürnberger Rostbratwurst harmoniert. Die Würste ziehen in dem würzigen Sud  langsam gar, erbleichen dann so nach und nach und bekommen dabei den namengebenden, leicht bläulichen Ton.

Eine wirklich interessante, gelungene und besondere Kreation, die „erst einmal wohl nicht für jeden verlockend klingt, aber zum Seufzen köstlich schmeckt“ (Effilee) und die mich inspiriert, noch mehr Augenmerk auf die die kulinarischen Besonderheiten deutscher Regionen zu werfen….und damit zu experimentieren!

Minzerbsen zu Lammbratwurst und Bratkartoffeln

Minzerbsen 007Ein köstliches sonntägliches Reste-Essen! Gott sei Dank fiel es mir noch rechtzeitig ein, ein Foto zu machen bevor die Lammbratwurst gänzlich verspeist war…..die super-knupsrigen Bratkartoffeln waren zu verführerisch!

Pro Person benötigt man 3-4 gekochte Kartoffeln, Öl, Salz, 2 Lammbratwürste, 150 g Erbsen (TK-Ware, am liebsten de „Petit Pois“ von bofrost), 50 g Butter, eine Prise Zucker, Muskatnuß und Minze. Am liebsten nehme ich natürlich frische Minze, da es sich heute um ein Reste-Essen handelte, mußte ich mit getrockneter vorlieb nehmen – ich war überrascht, wie aromatisch sie war. Sie harmonierte sehr gut mit dem Geschmack der Lammbratwurst.

Einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen.

Währenddessen das Öl in einer beschichteten Pfann heiß werden lassen. Die Kartoffeln abpellen, in Scheiben schneiden und in das heiße Fett geben. So verteilen, dass möglichst alle Kartoffeln Bodenkontakt haben. Die Kartoffelscheiben salzen und erst dann wenden, wenn sie von der einen Seite braun und knusprig geworden sind. Evtl. nachsalzen.

Wenn die Bratkartoffeln rundherum leicht gebräunt sind die Hitze etwas reduzieren, die Kartoffeln zur Seite schieben und die Lammbratwürste mit in die Pfanne geben. Insgesamt ca. 10 Minuten von allen Seiten braten.

Die Erbsen in das kochende Wasser geben und 2-3 Minuten kochen lassen. Das Wasser abgießen und die Butter zu den Erbsen geben. Mit Salz, der Prise Zucker, geriebener Muskatnuß und der Minze (getrocknete: 1 TL, frische Minze: 2 TL) würzen und alles zusammen anrichten. Guten Appetit!

Marinierte Minz-Zucchinis mit Mozzarella

Marinierte Minz-Zucchini
Marinierte Minz-Zucchini

Für die Marinade benötigt man 2 Thymianzweige, 2 EL Zucker und 4 EL Weißweinessig.  Ausserdem: 300g Zucchini, 2 EL Olivenöl, 1 Knoblauchzehe, 1 Zweig Minze sowie Salz und Pfeffer, 2 Mozzarella und Baguette.

Zutaten für die Marinade mit 1/8l Wasser aufkochen und wieder abkühlen lassen. Zucchini in Scheiben schneiden, Knoblauch schälen und hacken.

Zucchini in Olivenöl bei mitlerer Hitze 5 Minuten braten, dabei salzen und pfeffern. Kurz vor Ende der Garzeit Knoblauch zugeben und kurz mitbraten.

Gemüse in eine Schüssel füllen, Minze hacken und darüber streuen. Mit der Marinade begießen. Einige Stunden stehen lassen und bei Zimmertemperatur mit dem in Scheiben geschnittenen Mozzarella und Baguette servieren: ein schönes leichtes Abendessen!

Farfalle mit Tomatensauce, Schafskäse und frischer Minze

Zuerst wird die Tomatensauce gekocht. Natürlich verwendet man am besten frische Tomaten, die in Würfel geschnitten und in Olivenöl angedünstet werden (wenn es schnell gehen muß greife ich auch schon einmal zur vorbereiteten Passata) – etwas Salz, Pfeffer und eine Prise Zucker dazu und dann mindestens eine halbe Stunde, besser eine gute Stunde einköcheln lassen.

Die Farfalle in Salzwasser „al dente“ kochen. Den Schafskäse in kleine Stücke bröseln, die Blätter von drei Stängeln frischer Pfefferminze abzupfen und klein schneiden.

Die Nudeln mit der Tomatensauce mischen, den Schafskäse und die Minze darauf verteilen….und genießen!