Eingemachtes Schweinefleisch: Eine würzige Spezialität aus Madeira

Es ist ein schönes Gefühl, wenn man an den Tagen, wo die Zeit knapp ist, wie zu Großmutters Zeiten ein Glas Eingemachtes aus dem Regal holen kann und im Handumdrehen eine leckere Mahlzeit zubereitet hat. Getestet und von mir für gut befunden wurde ein Gericht aus dem Buch: „Hausgemachtes  – Pikantes für den Vorrat“ von Gräfe und Unzer.

Eigentlich bin ich kein Fan von Schweinefleisch, aber wenn es in einer so leckeren Gewürzmarinade daherkommt, sieht die Sache anders aus….

Für 2 Gläser à 3/4 l benötigt man: 800 g Schweinefleisch, 4 Knoblauchzehen, 2 TL schwarze Pfefferkörner, je 1 TL Korianderkörner und Kreuzkümmelsamen, 2 getrocknete Chlischoten, 2 Lorbeerblätter, Salz, 1/2 l trockener Weißwein, 2 EL Weißweinessig, etwas Mehl zum Wenden, 4 EL Olivenöl und 4 Zwiebeln.

Das Fleisch in eine Schüssel geben, Knoblauch dazupressen. Pfeffer, Koriander, Kreuzkümmel, Chilis und Lorbeer mit 1 TL Salz im Mörser zerstoßen. Mit Wein und Essig zum Fleisch geben. Zugedeckt 12 Std. im Kühlschrank marinieren.

Zum Garen das Fleisch abtropfen lassen (die Marinade auffangen), mit Küchenpapier trockentupfen und in Mehl wenden. Öl erhitzen und das Fleisch bei mittlerer Hitze in etwa 8 Min. leicht anbräunen.

Zwiebeln schälen und grob würfeln. Zum Fleisch geben und 3-4 Min. mitbraten. Marinade nach und nach aufgießen und den Bratensatz loskochen, eventuell noch etwas Wasser zugießen. Zugedeckt bei schwacher Hitze 1 Std. schmoren lassen.

Das Gulasch mit Salz abschmecken und in die Gläser füllen. Verschließen und 1 Std. einkochen (ich habe ein Geschirrhandtuch in eine Auflaufform gelegt, die Gläser darauf gestellt und die Form 3 cm hoch mit Wasser gefüllt, das Ganze dann bei 125° ca. 75 Minuten eingekochen).

Das Gulasch schmeckt erwärmt auf Brotscheiben mit gebratenen Tomaten. Aber auch Kartoffeln oder Reis passen sehr gut dazu.

Nächstes Mal werde ich es mit meinem Glücksgewürz herstellen, die ist ähnlich der hier verwendeten Gewürzmischung ……und wenn es dann auch noch glücklich macht 🙂

Also: ein sehr leckeres Gericht….und ein Beitrag zum Event DKduW!

Beglückte Lammkoteletts

Vor ca. einem Jahr habe ich hier das Rezept meines wunderbaren Glücksgewürzes

Einzelteile des "Glücksgewürzes"

veröffentlicht. Jetzt ist wieder die Jahreszeit, sich durch die Wirkungen getrockneter Gewürze in Glückszustände zu versetzen – allen voran den Chilies.

Bei der Herstellung eines neuen Glücksgewürz-Vorrates fielen mir sozusagen einige Lammkoteletts – halbiert und mit „Federn“ versehen durch den Metzger meines Vertrauens – in das Gewürz.

Lammkotelett auf Glücksgewürz

Einen Teil habe ich, nachdem ich es gesalzen und mit dem Glücksgewürz „paniert“ hatte, kurzgebraten, und auf Salat serviert. Weitere Stücke wurden in der Pfanne nach dem Anbraten mit Rotwein, etwas Sahne und einen TL Honig aufgegossen und dann mit Baguette serviert…..beides sehr lecker und inspirierend für neue Kreationen….

Den Sommer einfangen: in köstlicher Blütenbutter

Die Fülle des Sommers in köstliche Blütenbutter einzufangen ist eine leckere (und auch sehr dekorative) Idee – finde ich:

Blütenbutter und mein Gartenzwerg
Blütenbutter und mein Gartenzwerg

Man läßt 250g Butter bei Zimmertemperatur weich werden und würzt sie mit Salz, weißem Pfeffer und etwas Zitronensaft. Eine handvoll gewaschener und getrockneter Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse sowie andere (natürlich ungespritzte!) Blütenblätter (Schnittlauch, Ringelblumen, Sonnenblumen, Stiefmütterchen, Borretsch, Rosen und nicht zu vergessen die vielen Blüten von Kräutern werden der Butter hinzugefügt. Mit den Händen gut durchmischen und im Strang auf ausgebreitete Frischhaltefolie verteilen. Mit Hilfe der Folie zu einer Rolle formen, einwickeln und im Kühlschrank fest werden lassen.

Wenn die Butter fest geworden ist, schneide ich sie in ca. 3 cm lange Stücke und friere sie einzeln ein – die Butter ist ja sehr ergiebig und man hat schnell etwas außergewöhnliches zur Hand….. zum  Beispiel auf Baguette zum Apéritiv, als Schmankerl auf gegrilltem Fleisch oder als Füllung im Fisch. Auch sommerliche Gemüsegerichte werden mit der köstlichen Blütenbutter aufgepeppt.

Wichtig ist, dass die Blätter der Kapuzinerkresse ganz bleiben (und auch alle Blütenblätter, die keinen harten Blattansatz haben), denn dadurch ergibt sich nach dem Aufschneiden in Scheiben ein sehr filigranes und interessantes Muster.

Blauhilde wird grün und kommt auf italienische Art daher

Dunkelviolette "Blauhilde"

Im Supermarkt sind alle Bohnen grün. Beim Eigenanbau ist das anders! Dort können sie dunkelviolett wie „Blauhilde“, sonnengelb wie die Wachsbohne „Berggold“ oder rotgeflammt wie die Borlotto-Bohnen sein.

Hülsenfrüchte sind nicht nur nährend, sondern auch sehr gesund. Protease-Hemmer schützen vor Krebs, Ballaststoffe senken den Cholesterin- und regulieren den Blutzuckerspiegel. Die hohe Biostoffdichte bei geringem Kaloriengehalt trägt zu einer guten Versorgung mit Vitaminen und Mineralien bei.

Gesund sind sie auch für den Garten: mit ihrer Fähigkeit, Stickstoff zu binden, sorgen sie für fruchtbare Böden. Nach Starkzehrern wie Kohl oder Lauch können im nächsten Jahr Bohnen zur Regeneration wachsen.

Bohnen lassen sich vielfältig zubereiten, nur eines ist wichtig: sie müssen vor dem Verzehr ca. 10 Minuten gekocht werden. Sie enthalten den Giftstoff Phasin, der beim Kochen vollständig abgebaut wird.

Ansonsten lassen sie sich schnell und vielseitig zubereiten, so dass man ohne viel Aufwand in den gesunden Genuss kommen kann. Bohnen sind als Beilage, nur mit zerlassener Butter angerichtet, zu neuen Kartoffeln und Lammkoteletts köstlich. Sie schmecken aber auch mit einer Käsesauce (oder einfach nur gestückelten Camembert mit den Bohnen vermischen und bei geringer Hitze schmelzen lassen, köstlich!), oder auf italienische Art mit Tomaten. Bohnenkraut intensviert das Aroma, aber auch Estragon, Petersilie, Thymian und Oregano passen gut. Die sommerliche Kräuterfülle bietet zahlreiche Möglichkeiten, junge Böhnchen immer wieder anders zu würzen.

Herzhaft sind mediterrane Knoblauchbohnen in Olivenöl mit Basilikum, reizvoll Bohnen auf asiatische Art mit scharf gewürzten Chiligarnelen und einer Prise Ingwer. Originelle Bohnenrezepte findet man auch in der arabischen Küche, dort werden bevorzugt Trockenbohnen verwendet, zum Beispiel mit Kreuzkümmel und Minze.

Bohnen auf italienische Art
Bohnen auf italienische Art

Für die Bohnen auf italienische Art dünstet man zwei in Scheiben geschnittene Knoblauchzehen in etwas Olivenöl leicht an (Vorsicht: zu stark gebratener Knoblauch schmeckt bitter und kann jedes Gericht ruinieren!). Dann in grobe Stücke geschnittene Tomaten dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Thymian würzen. 10 Minuten einköcheln lassen, dabei öfters umrühren. Dann die gekochten Bohnen dazugeben und nochmals mit Salz abschmecken.

Das Bohnen-Tomatengemüse schmeckt sehr gut zu kurz gebratenem Fleisch. Ich habe stattdessen einen in Scheiben geschnittenen Mozzarella dazugegeben, dass ist eine sehr leckere vegetarische Variante. Etwas Baguette und ein Glas kühlen Weißwein dazu, perfekt!

…..übrigens, die Bohnen auf den beiden Fotos sind identisch….beim Kochen werden die dunklen Sorten wieder grün!

Bohnen-Event

Rezeptpostkarten

Einige der hier schon beschriebenen Rezepte sowie zwei neue mit Kürbis gibt es als Postkarten!

Auf der Vorderseite ist ein schönes Foto und der (etwas nostalgisch gestaltete)  Schriftzug des Rezeptes, auf der Rückseite wird die Zubereitung erklärt.

Sehr schön zum Verschicken kulinarischer Grüße, aber auch als Mitbringsel: entweder im Set (6 Stück, mit Bast umwickelt), oder einzeln, dann evtl. kombiniert: zum Beispiel eine Packung Nudeln, an die rote Chilischoten, ein paar Zweige Basilikum und die Postkarte „Chilinudeln“ gebunden werden….darüber freuen sich Leckermäuler!

Rezeptpostkarten
Rezeptpostkarten

Das Set (inkl. Versand €10,-) enthält die Karten: Kürbis-Kartoffelsalat, Marinierter Kürbis, Wütendes Öl, Chilipaste, Chilinudeln, Gefüllter Kürbis.

Die einzelne Karte kostet inkl. Versand € 2,-

Bestellung unter folgender Adresse:

Andrea.Wilkening@t-online.de

Grünes Thai – Curry

Ich habe heute  -als ich  im Wartezimmer beim Arzt saß- ein vielversprechendes Rezept gelesen, was ich hier nicht vorenthalten möchte. Renate Künast wurde vom „Feinschmecker“ nach ihrem Lieblingsrezept gefragt. Es ist dieses Thai-Curry, was sie bei Jamie Oliver entdeckt hat : Ein Bund frischer Koriander und ein Bund Thaibasilikum werden gewaschen und in den Mixer gegeben. Je 1TL im Mörser zerstoßene Koriander- und Pfefferkörner dazugeben, ebenso frisches Zitronengras, 2-3 Chilischoten und zwei Knoblauchzehen. Alles mixen und etwas Öl hinzufügen, so daß das eine pestoähnliche Konsistenz entsteht. Mit Salz abschmecken.

In Würfel geschnittenes Hühnerfleisch scharf anbraten. Die Kräutermasse hinzufügen und mit dem Fleisch vermischen. Das Ganze mit Kokosmilch aufgießen und ein paar Minuten einköcheln lassen. Dazu Reis oder Baguette….hört sich lecker an, oder?

Guten Appetit!

Das Glücksgewürz

Den Backofen auf 160° vorheizen. 6-8 getrocknete Chilischoten mit 2TL Koriandersamen, 2TL Fenchelsamen, 1TL schwarzen Pfefferkörnern, 1TL Senfkörnern, 1/2 TL Bockshornkleesamen, 4 Nelken, den Samen von 4 Kardamomkapseln und 2EL Basmatireis auf einem Backblech verteilen. Der Reis gibt dem Gewürz ein Toastaroma. 6 Minuten im Ofen rösten, abkühlen und fein mahlen (Gewürzmühle oder im Mörser).

Das Gewürz ist gut haltbar und in fast allen Gerichten zu verwenden. Besonders gut schmecken mit Salz und Glücksgewürz eingeriebene Fleisch oder Fischstückchen, die  scharf angebraten und dann mit Limettensaft und Kokosmilch abgelöscht und eingeköchelt werden. Darüber frisches Koriandergrün streuen und Reis dazu servieren. Ein schnelles Gericht, was einen sehr glücklichen Tag oder Abend verspricht…

Süß & Scharf: Thailändische Pfanne

Die Zutaten für dieses Gericht sind variabel, es eignet sich somit auch gut zur Resteverwertung. Was diesem Essen jedoch den besonderen Kick gibt ist die Kombination von scharfen Chilis und süßem, in Sirup eingelegtem, Ingwer.

Wenn alle Zutaten zur Hand sind ist das Essen in wenigen Minuten fertig. Ich nehme dazu gerne in schmale Streifen geschnittenes zartes Rindfleisch, sehr gut eignet sich auch Geflügel oder Schweinefleisch. Auch Lachs und andere Fischsorten passen wunderbar. Den Fisch schneide ich nicht in Streifen, ich gebe ihn im Portionsstück in die Pfanne.

An Gemüsesorten habe ich noch nichts entdeckt, was nicht in dieses Gericht passt: ich nehme immer drei-vier Gemüsesorten aus dem saisonalen Angebot: gerne Karotten, Lauch, Zwiebeln, Pilze, Brokkoli, Cherrytomaten, Bohnen, Erbsen, Paprika, Chicorree und Weißkohl.   Cherrytomaten und Pilze bleiben ganz, alles andere wird in entsprechend große Stücke oder Streifen geschnitten.

Pro Person zwei Stücke vom eingelegten Ingwer (wenn Sie keinen bekommen geht auch Ingwersirup) in kleine Stücke schneiden.

Dann etwas Öl in der Pfanne oder im Wok heiß werden lassen und Fleisch oder Fisch mit dem gesäuberten und geschnittenen Gemüse sowie mit 2-3 Chilischoten (lieber etwas mehr als zu wenig 😉 ) in die Pfanne geben und bei hoher Temperatur unter ständigem Rühren 2-3 Min. braten. Den kleingeschnittenen Ingwer untermischen. Pfanne oder Wok auf der ausgestellten Platte stehen lassen, mit Salz und Pfeffer sowie mit Ingwer und/oder Sirup abschmecken.

Dazu paßt Reis oder einfach nur ein Stück Baguette. Guten Appetit!

Chilibutter & Chilisauce

Butter eignet sich wunderbar, um Pflanzen, Kräuter und essbare Blüten zu konservieren. Eingefrorene Buttermischungen verfeinern ein einfaches Essen und geben oft noch den „letzten Kick“. Sie sind schnell hegestellt und halten sich 6-12 Monate im Gefrierer.

Chilibutter: Für die Chilibutter werden drei feingehackte Schalotten in 150 ml Weißwein gedünstet, bis die Flüssigkeit um die Hälfte reduziert ist. Den Topf vom Herd nehmen und 1 durchgepresste Knoblauchzehe, 12 zerkleinerte Basilikumblätter, 2-3 Chilischoten (Schärfegrad je nach Geschmack) und 1-2 EL Chilisoße (gekauft oder s. Rezept unten) hinzufügen. Zimmerwarme Butter (250 g)  in einen Mixer geben und mit einem EL Zitronensaft und 1/2 TL Salz weich rühren. Dann die Chilimischung dazugeben und alles gut durchmischen. Die Buttermischung auf einem Stück ausgebreiteter Frischhaltefolie längst verteilen (ca. 20 cm) und mit Hilfe der Folie zu einer Wurst formen. Die Butterrolle einige Stunden im Kühlschrank hart werden lassen, dann in ca. 1/2 cm starke Scheiben schneiden, die Stücke einzeln in Frischhaltefolie einwickeln und einfrieren.

Die Butter paßt gut zu Fleisch und Fisch (sehr gut auch zu Grillfleisch und zum Füllen von Geflügel),  zu Nudeln und Gemüse. Man kann mit ihr Kartoffelpürees verfeinern und Toasts überbacken  sowie Brote damit bestreichen…

Chilisauce: 4 -5 große (scharfe)  Chilis entkernen und in feine Streifen schneiden. In einem Topf mit 1 Tasse Weißweinessig, 1 Tasse Wasser und zwei Tassen Zucker bei mittlerer Hitze 25 Minuten köcheln lassen, bis die Sauce angedickt ist.

Chili-Notfalltinktur

Chilis im Mixer
Chilis im Mixer

Wie schon in dem Artikel „Scharfe Früchtchen“ ausgeführt ist Chili auch medizinisch wirksam. Eine Tinktur (in einer Flasche mit Tropfer) sollte deshalb als „Notfalltropfen“ immer zur Hand sein.

Sehr scharfe Chilis (Schärfegrad8-10) entkernen und in Stücke schneiden.  Dann in einen Mixer geben und großzügig mit 40%igem Wodka aufgießen. Die Mischung pürieren und in ein verschließbares Glas abfüllen. Ca. zwei Wochen ziehen lassen, dabei täglich durchschütteln. Die Masse dann durch ein Geschirrtuch filtern, gut ausquetschen. (Möglichst mit Gummihandschuhen arbeiten!). Dann wird die Tinktur in Flaschen (mit Tropfer (Apotheke)) abgefüllt.

Man kann mit der Tinktur zur Verminderung von Blutungen auftragen (soll weniger als Jod brennen!). Weitere Anwendungen sind bei Ohnmacht, Schock, Übelkeit und Herzinfarkt. Sie wird dann in ein Wasserglas geträufelt und getrunken (20-25 Tropfen) oder direkt auf die Zunge geträufelt (zunächst nur 3 Tropfen).

Zur Gesunderhaltung (ohne Symptome) werden täglich (1-3 Mal) 5 Tropfen in Wasser oder Saft gegeben und getrunken.