Tage Andersen

Tage Anderson-RGBUnter Floristen und Landschaftskünstlern gilt Tage Andersen als lebende Legende. Wer seinen Laden in der Ny Adelgade Nr. 12 in Kopenhagen betritt, erlebt ein Szenario aus Märchen, Poesie und Magie. Tage Andersen 2 Installationen und außergewöhnliche Blumenarrangements, exotische Vogelkäfige und frei herumlaufende Pfauen entführen Besucher in eine geheimnisvolle Welt voller Inspiration. Begleitet von leiser klassischer Musik erkundet man die mystische Atmosphäre, in der man über eine antike Wendeltreppe und eine Reihe von verwinkelten Räumen auch in einen mit einem Pavillon, einem steinernen Goldfischbrunnen und exotischen Pflanzen gestalteten Hinterhof gelangt. Irgendwo hört man das hallende Geräusch von fallenden Wassertropfen, es vermischt sich mit Vogelgezwitscher in dem fast schon subtropisch anmutenden Ambiente. Und überall traumhafte Kreationen, bei denen Blumen mit archaischen Materialien wie Hölzer, Blätter oder Früchten sowie mit Glas, Metall und Stein arrangiert werden. Natur und Kultur vereinen sich auf der Bühne zu herrlichen Inszenierungen, die in eine faszinierende Welt entführen, voller Romantik, Schönheit und Poesie. Beim nächsten Kopenhagen-Besuch also unbedingt ein Besuch in dem einmaligen „Multifunktionshaus“, einer Mischung aus Blumenladen, Museum und Galerie, einplanen. Wer nicht kauft zahlt übrigens eine kleine Eintrittsgebühr.

Rote-Linsen-Kokos-Suppe mit Basilikum

Rote-Linsen-Kokos-Suppe
Rote-Linsen-Kokos-Suppe mit Basilikum

Das vegetarische Kochbuch, aus dem ich vorgestern bereits die köstliche Cidre-Käse-Tarte nachgekocht habe, hat mich auch heute nicht enttäuscht, denn die Rote-Linsen-Kokos-Suppe war unglaublich gut. Eine gute Suppe kann einen direkt in einen anderen Zustand versetzten, finde ich. Sie wärmt den Magen und harmonisiert damit die Gefühle (zwischen Magen und Gefühlen besteht psychosomatisch eine Verbindung), sie erdet und nährt, sie macht einfach zufrieden und glücklich! Ich freue mich sehr, dass ich heute einige Menschen damit beglücken konnte 🙂

Für vier Personen benötigt man 1 Zwiebel, 1-2 Knoblauchzehen, 1 rote Paprikaschote, 1 Stange Staudensellerie, 1 große Möhre, 1 Stück frischer Ingwer (ca. 3 cm), 1-2 EL Öl, 2-3 TL mildes Currypulver (ich habe ein scharfes Currypulver genommen und würde es immer wieder tun :-), 175 g rote Linsen, ca. 700 ml Gemüsebrühe, 400 ml Kokosmilch, 2 EL Zitronensaft (ich habe darauf verzichtet, da mir die Suppe ohne Zitronensaft perfekt erschien), Salz, Cayennepfeffer, 2-3 Stängel Thai-Basilikum (ich hatte das rote Basilikum „African Blue“).

Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und klein würfeln. Paprikaschote und Staudensellerie waschen, putzen, klein schneiden. Möhre waschen und würfeln. Ingwer schälen und klein würfeln. Das Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Currypulver dann unter Rühren ca. 1 Minute andünsten.

Die Linsen in einem Sieb waschen, abtropfen lassen und mit Paprika, Sellerie und Möhre zu den Zwiebeln geben. Gemüsebrühe und Kokosmilch dazugießen und aufkochen. Alles 20-25 Minuten sanft kochen, bis die Linsen zerfallen sind und das Gemüse weich ist.

Die Suppe mit dem Pürierstab pürieren, nach Belieben durch ein feines Sieb passieren. Suppe mit Zitronensaft, Salz und Caennepfeffer würzen. Das Basilikum waschen und trocken schütteln, die Blättchen abzupfen und auf die heiße Suppe streuen.

Cidre-Käse-Tarte ohne Kräuter und Blüten, aber saulecker!

Cidre-Käse-Tarte
Cidre-Käse-Tarte

In der letzten Zeit bin ich dazu übergegangen, Tartes mit Blätterteig herzustellen, da mir Mürbeteige nie gut gelungen sind. Zu dick, zu dünn, zu matschig, nicht durchgegart etc.. Ich bin froh, dass ich mit diesem Rezept einen neuen Versuch gewagt habe, denn er war perfekt und genau nach meinem Geschmack! Mit Salat ein feines, schnelles Essen, zu dem sicher auch eine fruchtige Salsa oder ein Chutney gut passen würde, das werde ich demnächst testen.

Für den Teig benötigt man 240 g Mehl, 1 TL Backpulver, Salz, Zucker und 80 ml neutrales Pflanzenöl, für den Belag je 150 g  Gruyère und Emmentaler sowie 150 ml Cidre und für den Guss 150 ml Vollmilch, 3 Eier, Salz, Pfeffer und frisch geriebene Muskatnuss.

Für den Teig das Mehl, das Backpulver und je 1 Prise Salz und Zucker in eine gut verschließbare Plastikschüssel geben. Das Öl und 80 ml heißes Wasser dazu geben. Die Schüssel  mit dem Deckel verschließen und gut durchschütteln. Die Schüssel öffnen und den Teig mit den Händen kurz durchkneten.

Den Teig auf wenig Mehl dünn ausrollen und in eine ausgeölte Form legen, dabei einen 2 cm hohen Rand formen. Den Teigboden mit einer Gabel mehrmals einstechen. Den Backofen auf 220° vorheizen.

Für den Belag die beiden Käsesorten reiben, mit dem Cidre mischen und kurz ziehen lassen. Die Mischung auf dem Teigboden verteilen. Für den Guss die Milch und die Eier verquirlen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Die Eiermilch über den Käse gießen.

Tarte im heißen Ofen (unten, Umluft 200°) ca. 35 Minuten backen. Warm servieren. Dazu paßt Salat und gut gekühlter Cidre. Guten Appetit!

Das Rezept stammt aus dem empfehlenswerten Buch „Vegetarisch! Das Goldene von GU“ – Rezepte zum Glänzen und Geniessen.

 

 

Blumentrubel – Impressionen

Obwohl es sich zu  jeder Jahreszeit lohnt, die Blumenschule in Schongau zu besuchen, ist es natürlich beim jährlichen „Blumentrubel“ am letzten Aprilwochenende ein ganz besonderes Vergnügen. Es grünt und blüht, die Jungpflanzen warten in großen Gruppen auf neue Besitzer, Kunsthandwerker bieten außergewöhnliche und kreative Waren…..und das Café in der Blumenschule bietet blütenreiche kulinarische Köstenlichkeiten. Wenn dann noch – so wie gestern – das Wetter stimmt und man in netter Gesellschaft durch die Gärtnerei bummeln kann, dann gehört dieser Sonntag zu den Tagen, wo man sagen kann: er war perfekt! Hier einige Impressionen.

Der Ferrari unter den Kräuterlikören: Bénédictine

Nachdem mein gestriges Experiment gescheitert ist und ich mein Vorhaben, Kartoffelpüree mit der Reisfärbepflanze zu colorieren und hier ein farbenprächtiges Püree mit Blüten zu präsentieren,  erst einmal verschieben muß, jetzt mal was ganz anderes: eine vollkommen subjektive Empfehlung für den besten Kräuterlikör überhaupt, den Bénédictine DOM.

Der kräftige, aromatische und leicht süße Likör geht auf eine Rezeptur der Benediktinermönche der Abtei Fécamp von 1510 zurück und setzt sich aus 27 Kräuter- und Gewürzauszügen zusammen (z.B. ist Kardamom, Vanille, Koriander und Engelwurz enthalten). Das Rezept geriet zunächst in Vergessenheit, erst gut drei Jahrhunderte später stieß 1863 der französische Kaufmann Alexandre Le Gran in geerbten Unterlagen auf die geheime Formel. Nach einigen Experimenten bringt er den Bénédictine DOM auf den Markt und bereichert die Barwelt mit diesem köstlichen Tropfen bis heute. Der Aufwand bei der Herstellung ist nicht unbeträchtlich: Zunächst werden fünf verschiedene Kräutermischungen hergestellt. Vier davon werden destilliert, aus einer Mischung (mit Früchten und Fruchtschalen) wird ein Extrakt hergestellt. Die Mischungen lagern zunächst getrennt in Steingutgefäßen und werden später gemischt und abgefüllt.

Ein wirklich edler Tropfen: er schmeckt z.B. sehr fein als Digestif oder mit Sekt aufgefüllt als Aperitif.

DOM steht übrigens für „deo optimo maximo“: „dem gnädigsten und erhabensten Gott (geweiht)“…. und ist damit ein wunderbares Beispiel für gelebte Spiritualität im Alltag!

Auf den Punkt zubereitet: „Soulkitchen“

Wer den seit Weihnachten laufenden neuen Film von Fatih Akin, der schon im letzten Jahr auf dem Filmfest in Venedig das Publikum restlos begeisterte, noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen! …und sich davon überraschen lassen, wie ein Heimatfilm auch daher kommen kann: als Feuerwerk von witzigen, komischen, traurigen, verzweifelten und rührenden  Situationen….perfekt inszeniert. Mit sehr unterschiedlichen Charakteren, die von Akin sehr „fein“ und „dicht“ gezeichnet wurden – von wunderbaren Schauspielern perfekt umgesetzt. Meist kommen alle etwas „durchgeknallt“ daher, aber im Kontakt miteinander entsteht immer etwas Neues, meist sehr Optimistisches, was die Atmosphäre spürbar verändert – dieser Aspekt des Filmes hat mich am meisten beeindruckt, er ruft ein hoffnungsvolles Gefühl von „dranbleiben – es lohnt sich“ hervor, auch wenn das Leben manchmal aus dem Ruder zu laufen droht.

Die Themen, die die Geschichte transportieren,  setzen sich mit dem Wandel unserer Lebenskultur auseinander: hier geht es z.B. um den Schutz des Lebensraumes vor Bauspekulanten, die das Land gleichförmig zupflastern wollen und immer noch nicht bemerkt haben, dass Lebensqualität anders aussieht…und hier geht es um das Essen!

Von der traurig anmutenden Atmosphäre einer abgelegenen Pinte mit lieblos hergestelltem schlechten Essen aus einer – gelinde gesagt – schmuddeligen Küche mit ebenso trostlosen Kunden entwickelt sich das Ganze jedoch – zumindest zeitweise – zu einem echten „Soulkitchen“: mit tollem inspiriertem Essen und voller Musik und Leben! …und dass aphrodisierende Gewürze die Wende in dem Film hervorgerufen haben, hat mir natürlich besonders gut gefallen 😉

Hier gibt es noch mehr zu sehen: http://www.soul-kitchen-film.com/

Also, unbedingt anschauen, das ist richtig gute Unterhaltung!

Kulinarische Inspiration: der Gault Millau 2010!

Button Gault Millau 2010Da ist er nun: seit gestern frisch auf dem Markt: der Gault Millau 2010 – der „Ferrari“ unter den Genießerguides, wie ich finde….

Und wieder freue ich mich auf kulinarische Inspirationen, auf die interessanten, differenzierten und manchmal auch ein wenig launischen (was mir gut gefällt) Beschreibungen. Für trübe Regentage genau das Richtige zum Schmökern und als Vorbereitung für eigene kulinarische Exkursionen unentbehrlich!

Besonders freut es mich, dass diesmal die „Alte Villa“ in Utting am Ammersee mit dabei ist – das ist quasi nebenan – und ich finde, die haben sich diesen Sprung wirklich verdient!

„at eight“ im Hotel „The Ring“, Wien

Kräuteröle-webDie Aromen von frischen Kräutern, Kräuterölen und erlesenen Gewürzen zeigen die Handschrift von Thomas_Seifried-webChefkoch Thomas Seifried in der wunderschönen und stimmungsvollen Atmosphäre des Restaurants „at eight“ im Hotel „The Ring“ an der prachtvollen Wiener Ringstraße.

Das raffinierte Spiel von Aromen und außergewöhnlichen Kombinationen hat freilich eine gute Basis: die von Seifried verwendeten Produkte sind aus biologischem Anbau und zumeist aus der Region. Perfektes Handwerk in der Küche, eine liebe- und kunstvolle Präsentation auf dem Teller sowie ein perfekter Service ergänzen sich zu einem Gesamtkunstwerk und zu einem echten kulinarischen Erlebnis.

Das sah auch der Gault Millau so, Österreichs wichtigster Gourmetführer, der Thomas Seifried und seinem Team in diesem Jahr für das erst im November 2007 eröffnete Restaurant eine Haube verlieh – und erwartungsvoll auf die Kreationen des nächsten Jahres gespannt ist…..genau wie ich!

Weitere Impressionen aus dem „at eight“…

Kürbis-at-eight-webRote-Rüben-Krenchatreuse-weJakob+Speck-web…..und das Rezept einer ungewöhnlichen kulinarischen Kombination:

Jakobsmuschel und konfierter Schweinebauch mit Selleriecreme und Birne.    Zutaten für 4 Personen (Foto ganz unten):

4 Jakobsmuscheln, 120g Schweinebauch, 100g Knollensellerie, 3 Schalotten, 1 feste Birne, 100ml Milch, 100ml Obers, 4 Scheiben Schinkenspeck, 1/4l Traubenkernöl, Butter, Olivenöl, 3 Knoblauchzehen, Senfkörner, Pfefferkörner, Salz, Pfeffer, Zucker, Thymian, Rosmarin.

Das Traubenkernöl mit den Senfkörnern, Pfefferkörnern, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Thymian und Rosmarin auf 65°C in einer Pfanne erhitzen. Den Schweinebauch einlegen und anschließend bei gleich bleibender Temperatur einen Tag ziehen lassen.

Zubereitung Selleriecreme: Die Schalotten schälen und in Butter anschwitzen. Den geschälten Knollensellerie in 1cm dicke Würfel schneiden, die Schalotten beifügen und mit Salz und Pfeffer würzen, kurz anschwitzen und anschließend mit Milch und Obers aufgießen. Eine halbe Stunde kochen bis der Sellerie weich ist, dann im Mixer zu einer feinen Creme verarbeiten.

Die Birne schälen und vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Anschließend in Butter und etwas Zucker anschwitzen und dann beiseite stellen.

Den Speck im eigenen Fett langsam beidseitig in einer Pfanne braten bis er kross ist. Die Jakobsmuscheln mit etwas Salz und Pfeffer würzen und in einer Pfanne mit Olivenöl ca. 1 Minute links und rechts braten. Butter und frischen Thymian in die Pfanne geben und die Jakobsmuscheln nach und nach mit Butter übergießen, so dass sie in der Mitte noch leicht glasig sind.

Den Schweinebauch aus dem Öl nehmen und in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Zum Abschluss die Selleriecreme auf dem Teller verteilen. Jakobsmuschel, Birne und Schweinebauch auf dem Teller platzieren und mit knusprigen Speckchips und frischen Kräutern garnieren.

Und als besonderen Akzent empfiehlt der Küchenchef einen leichten Kümmeljus  über die Teller zu träufeln.

Guten Appetit!