Einfach – klassisch – und immer wieder gut! Lachskaviar sorgt für eine Gaumenüberraschung und Schnittlauch gibt dem Gericht etwas Erdendes – passend zu dem momentanen Vorfrühlingsgefühl und der Freude auf die demnächst hoffentlich anstehende Gartenarbeit 🙂
Das Gericht stammt aus einem uralten Lieblingskochbuch von mir, in dem ich auch die Schnelle Lachpastete entdeckt habe, die seit vielen Jahren zu meinem Repertoir gehört: Fische und Meeresfrüchte von Rotraud Degner, Mosaik Verlag.
Die Zutaten für vier Personen (wenn noch ein weiterer Gang folgt): 200 g geräucherter Lachs, 250 g Tagliatelle, 1 EL Öl, 20 g Salz, 200 g Sahne, 20 g Butter, Pfeffer, 30 g Lachskaviar, 1/2 Bund Schnittlauch.
Den Lachs in Streifen schneiden, den Schnittlauch mit einer Schere fein schneiden. 3 l Wasser mit 1 EL Öl und 20 g Salz zum Kochen bringen und die Nudeln darin in wenigen Minuten al dente kochen. Inzwischen die Sahne mit der Butter in einer hochwandigen Kasserole erhitzen und bei leichter Hitze unter Rühren kurz etwas einkochen lassen. Den Lachs hinzufügen und 2 Minuten in der Sahne ziehen lassen. Die Nudeln abgießen und zu der Lachssahne in die Kasserole geben. Pasta und Lachs 1-2 Minuten bei leichter Hitze miteinander vermischen. Auf vorgewärmte Teller füllen, einen Löffel Kaviar in die Mitte setzen und mit Schnittlauch bestreuen. Guten Appetit!
Zugegeben, dass Foto, was ich nach langer Abwesenheit wieder hier veröffentliche, ist nicht mein bestes, aber… der Auflauf ist ein Gedicht und das Nachkochen lohnt sich trotz der etwas längeren Zubereitungszeit auf jeden Fall! Ich liebe die französische Küche mit Wermut, Sahne und Estragon, dieses Gericht (aus „essen & trinken“ 01/13) vereint sie auf perfekte Weise!
Zutaten für vier Personen: 750 g Kalbschulter, 1 Möhre, 2 Schalotten, 1 Knoblauchzehe, 4 EL Öl, 1 Lorbeerblatt, Salz, Piment d`Espelette (oder Cayennepfeffer), 150 ml Wermut (am besten Noilly Prat), 400 g Rosenkohl, 250 g Champignons, 60 g Butter, 180 g Yufka-Teigblätter (12 Stück, dreieckig), 2 EL Zitronensaft, Pfeffer, Zucker, 2 TL fein abgeriebene Bio-Zitronenschale, 2 TL getrockneter Estragon, 150 ml Schlagsahne, 150 ml Milch, 4 Bio-Eier und 4 Stiele Petersilie. Außerdem: Alufolie.
Das Fleisch großzügig von Fett und Sehnen befreien und in ca. 30 g schwere Stücke schneiden. Möhre schälen und 1/2 cm groß würfeln. Schalotten fein würfeln. Knoblauch fein hacken. 2 EL Öl in einem breiten Schmortopf erhitzen und das Fleisch in 2 Portionen bei mittlerer bis starker Hitze jeweils 5 Minuten braun anbraten und herausheben.
Möhre und Schalotten im Bratfett 2 Minuten braten, Knoblauch kurz mitbraten, Fleisch und Lorbeer untermischen und mit Salz und Piment d`Espelette würzen. Wermut zugeben und bei starker Hitze fast ganz einkochen lassen. 250 ml Wasser zugeben und das Fleisch zugedeckt im vorgeheizten Ofen bei 200° (ich würde beim nächsten Mal die Temperatut auf 160° reduzieren) auf der 2. Schiene von unten 1 Stunde schmoren.
Inzwischen den Rosenkohl putzen (alternativ kann ich mir auch Erbsen vorstellen) und halbieren. Champignons putzen und halbieren. Butter in einer großen Pfanne zerlassen. Eine ofenfeste Form (lang 30 cm oder rund 28 cm) dünn buttern und in 3 Schichten mit den Teigblättern auslegen. Teigblätter dabei jeweils auf einer Seite dünn mit Butter bestreichen. 2 EL Öl zur restlichen Butter in die Pfanne geben und erhitzen. Rosenkohl 4-5 Minuten bei starker Hitze braten, Pilze unterrühren und weitere 3 Minuten braten. Die Pfanne von der Kochstelle nehmen, Zitronensaft unterrühren und mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker würzen. Zitronenschale untermischen.
Kalbfleisch aus dem Ofen nehmen, Lorbeerblatt entfernen. Estragon und Rosenkohl-Pilze untermischen und in die Form geben. Sahne, Milch und Eier verquirlen und darüber verteilen.
Auflauf auf der 2. Schiene von unten 20 Min. backen. Auflauf mit Alufolie abdecken und bei 160° weitere 20 Min. backen. Petersilienblätter abzupfen, hacken und über den Auflauf streuen. Bon apetit!
Zu den erstaunlichsten Erkenntnissen meines kulinarischen Werdegangs gehört eine Erfahrung, die ich vor vielen Jahren in der Toskana gemacht habe: Fett, reines tierisches Fett kann ganz wunderbar schmecken! Nichts von dem speziellen, derben Geruch heimischer Schlachtfeste, der sich in meinem Gedächnis festgesetzt hatte, bestimmte den Geschmack des hauchdünn aufgeschnittenen Lardos, der appetitlich auf einem üppigen Bett frisch geschnittenen Rosmarins serviert wurde. Mit toskanischem Bauernbrot und einem Glas Rotwein eine unvergleichliche Delikatesse! Nach dem Toskanaurlaub habe ich erfolglos versucht, den edlen Schweinespeck hier in Deutschland zu bekommen, aber selbst in den renommiertesten Feinkostgeschäften Münchens schüttelte man verständnislos den Kopf. Ich habe es aufgegeben, danach zu fragen und den Lardo fast schon vergessen. Bis ich in der letzten Woche einen neu eingerichteten Markt in Dießen am Ammersee, den Viktualienmarkt Dießen, besuchte. Es war zwar kein Lardo di Colonnata, der dort angeboten wurde, aber der „Speziato“ kam dem Original geschmacklich sehr nahe.
Lardo mit Rosmarin
Ein Stück des würzigen Schweinespecks konnte ich leider nicht kaufen, da ich keine Schneidemaschine besitze, es wurden allerding auch kleine, durch den Fleischwolf gedrehte Speckkugeln, wahlweise mit Rosmarin oder weißem Pfeffer, angeboten. Ich entschied mich (natürlich!) für Rosmarin und veredelte ein mediterranes Kartoffelpüree (ein Tipp des Fieranten!) damit, sehr lecker!
Hier das Rezept: Pro Person 3-4 Kartoffeln und eine Knoblauchzehe weich kochen. Währenddessen einige Zweige Rosmarin kleinhacken und in Olivenöl leicht anrösten. Die Kartoffeln abgießen und mit dem Rosmarinöl und frisch gepreßten Zitronensaft pürieren. Mit Salz abschmecken, anrichten und ein Stück (oder Scheiben) vom Lardo darauf verteilen. Das Fett schmilzt und gibt dem Ganzen einen feinen, ganz speziellen, Geschmack. Dazu passen Schinkenchips (roher Schinken, der im Backofen knusprig gebacken wird, kurzgebratenes Fleisch oder Gemüse, z.B. Fenchel.
Der besondere Geschmack des Lardos ergibt sich aus der Kombination der 6-monatigen Lagerung in Marmor-Behältern mit handgeschöpftem Meersalz, Kräutern und Gewürzen. Die Rezeptur ist geheim und wird mindestens genauso gehütet wie die Kronjuwelen in England, aber eine Rolle spielen Zimt, Nelken, Koriander, schwarzer Pfeffer, Stern-Anis, Kardamom, Fenchel- oder Dillsamen, sehr viel Rosmarin, Salbei und gehobelte Knoblauchzehen. Das Meersalz öffnet die Poren des Specks und macht ihn bereit für die Aufnahme der köstlichen mediterranen Aromen!
Slow Food führt den würzigen Rückenspeck aus Colonnata übrigens in seiner „Arche des Geschmacks“. Hier werden regionale Lebensmittel gefördert, die eine Zeitlang in Vergessenheit geraten waren und im Fast-Food-Zeitalter vom Verschwinden bedroht sind.
Ragouts aller Art sind wahnsinnig schwer zu fotografieren – irgendwie sieht immer alles etwas „matschig“ aus. Ich hoffe, ich kann mit diesem Rezept trotzdem zum Nachkochen animieren, denn die Kombination von Lachs, Zitrone und Schnittlauch ist wirklich klassisch lecker!
Das Lachsfilet entgräten, der Länge nach halbieren und dann die Hälften in Stücke schneiden. Die Zitronenschale abreiben, 2 EL Saft auspressen, Sahne steif schlagen und den Schnittlauch in Röllchen schneiden. Die Schalotten fein würfeln und in der Butter andünsten, mit Weißwein auffüllen und kräftig einkochen. Fischfond dazugeben und ebenfalls einkochen. Den Zitronensaft und Creme fraîche dazugeben, 3 Minuten sämig einkochen, salzen und pfeffern. Lachsstücke, Zitronenschale und Sahne dazugeben, einmal aufkochen lassen, den Topf vom Herd nehmen und 1 Minute ziehen lassen. Schnittlauch untermischen und sofeort servieren. Besonders gut passen Tagliatelle dazu. Guten Appetit!
Wie schön, wenn man nette Nachbarn hat…. :-) Mein Nachbar stand vor Kurzem freudestrahlend mit einer Schale voll frischer Steinpilze vor meiner Tür: „Haben Sie Lust … auf frische Steinpilze?“ Und ob ich die hatte! Und zudem noch Lust auf Quiche. Da sich an diesem Tag auch noch meine Töchter (seit vielen Jahren Vegetarieerinnen) zum Essen angesagt hatten, war schnell klar, was es geben würde: eine leckere Steinpilztarte und dazu einen grünen Salat!
Ich habe auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech 6 Blätterteigblätter (überlappend) verteilt, die Ränder gut angedrückt und das Ganze im Backofen bei höchster Hitze schon einmal 10 Minuten vorgebacken. Meiner Erfahrung nach die beste Methode, um ein „Durchweichen“ der Quiche zu verhindern……oder hat jemand einen anderen Tipp?
In der Zwischenzeit habe ich 1 Becher Sahne mit 2 Eiern verquirlt, mit Salz, Pfeffer, geriebener Muskatnuss, einer durchgepressten Knoblauchzehe, frischer Petersilie und frischem Schnittlauch sowie einer Spur Thymian gewürzt.
Steinpilztarte vor dem OfenSteinpilztarte nach dem Ofen
Nachdem ich den Blätterteig aus dem Ofen genommen hatte wurde er mit den in Scheiben geschnittenen Steinpilzen und halbierten Kirschtomaten belegt und mit der Eiersahne übergossen ….. das sah schon sehr vielversprechend aus! Darauf noch 200 g geriebener Schweizer Emmentaler verteilen und … ab in den Backofen! Für ca. 25 Minuten, bis der Käse eine appetitliche Bräune angenommen hat. Und dann: Einfach nur genießen!
Vielen Dank, Herr Nachbar, für dieses unverhoffte Vergnügen!
…..und Zeit für Genuss! Ein schöner Abend auf dem Balkon, Gespräche, Rotwein und aus der Küche strömt ein fantastischer Duft, der an den letzten Toskanaurlaub erinnert – was für eine schöne Zeit! Doch bevor die Lammstelzen in mediterraner Sauce auf den Tisch kamen, wurde ich, die ich Rösti zugunsten von Kartoffelpuffern immer verschmäht hatte, mit diesem schnellen und leckeren Gericht als Vorspeise überrascht (erstaunlich, dass ich erst sooo alt werden mußte, um mich von der Köstlichkeit eines einfachen Röstis überzeugen zu lassen) 🙂 Chapeau!
Rösti mit Lachs, Crème fraîche und Basilikum "African Blue"Rösti-Impression
Als Hauptgericht gab es Lammstelzen mit Artischocken nach einem Rezept, was ich in der Juli-Ausgabe von „essen & trinken“ entdeckt hatte. Für vier Personen benötigt man laut Rezept: 200 g weiße Zwiebeln, 6 Knoblauchzehen, 1 rote Chilischote, 50 g durchwachsenen Speck (wurde durch Salami ersetzt), 800 g Tomaten (bei uns zur Hälfte frische Tomaten, zur Hälfte aus der Dose), 4 Lammstelzen, Salz, Pfeffer, 7 EL Olivenöl, 150 ml Weißwein, 500 ml Lammfond, 1 Zimtstange, 2 Gewürznelken, Saft von 1 Bio-Zitrone, 4 mittelgroße Artischocken (à 250 g) (wurden durch Artischockenherzen aus der Dose ersetzt) , 1 Rosmarinzweig, 6 Stiele Thymian, 80 g Rosinen (haben wir leider vergessen hinzuzufügen, die kommen jetzt in die Restportion, die heute noch freundlicherweise im Kühlschrank auf mich wartet), 40 g Pinienkerne (geröstet) (als überflüssig erkannt und weggelassen), und 100 g schwarze Oliven (in Öl, ohne Stein).
Zwiebeln in dünne Spalten, Knoblauch in Scheiben, Chili in feine Ringe schneiden. Den Speck fein würfeln, die Tomaten vierteln. Die Lammstelzen trocken tupfen und rundherum salzen und pfeffern. 5 EL Olivenöl in einem schweren Bräter erhitzen und die Lammstelzen darin bei mittlerer Hitze rundherum goldbraun anbraten. Herausnehmen. Restliches Olivenöl in den Bräter geben. Zwiebeln, Knoblauch, Chili und Speck darin bei mittlerer Hitze Farbe annehmen lassen. Dann die Tomaten dazugeben, umrühren und alles 4-5 Minuten bei starker Hitze dünsten. Mit Weißwein und Lammfond auffüllen und kurz aufkochen lassen. Zimt, Gewürznelken und Lammstelzen dazugeben, im vorgeheizten Backofen bei 180° auf der zweiten Schiene von unten 2:30 Stunden offen schmoren, dabei das Fleisch mehrmals wenden und mit Garflüssigkeit übergießen.
Inzwischen für die Artischocken den Zitronensaft mit 1 l Wasser in eine Schüssel geben. Von den Artischocken die obere Hälfte abschneiden. Die äußeren, harten Blätter großzügig entfernen, den Stiel um 1/3 kürzen. Mit einem scharfen Messer die dunkelgrünen Teile rund um den Boden entfernen und den Stiel schälen. Das Heu im Inneren mit einem Esslöffel herauskratzen. Die Artischocken längs vierteln und sofort in das Zitronenwasser legen. Abgetropfte Artischocken, Rosmarin, Thymian, Rosinen, Pinienkerne und abgetropfte Oliven nach 2 Stunden Garzeit zum Fleisch geben. Nach Ende der Garzeit die Lammstelzen mit Artischocken und Sauce im Bräter servieren. Dazu passt Baguette.
Wie man auf dem Foto sieht, schmeckte es einfach wunderbar! Das Fleisch war zart, die Sauce einfach lecker. Die Artischocken sind geschmacklich etwas untergegangen, nächste mal würde ich stattdessen die klassische Variante mit Suppengemüse bevorzugen.
Gestern haben wir mit unserer Slow Food Gruppe Fünfseenland die Gäste des Sommerfestes im Yoveda – ein Yoga- und Kurszentrum am Ammersee – mit kleinen kulinarischen Kostproben verwöhnt …. und dabei über genussvolles Essen philosphiert, frei nach dem Slow Food-Motto: gut, sauber, fair.
Die Aufgabe an sich war eine Herausforderung: zum einen propagiert Slow Food die Verwendung regionaler Produkte, zum anderen sollte das Essen möglichst einen asiatischen Touch haben. Wir haben das ganz gut gelöst, denn die Grundprodukte (bis auf den Reis) waren regionale Erzeugnisse, die wir da und dort mit asiatischen Gewürzen verfeinert haben.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: von dem köstlichen „Indisch angehauchtem Weißkrautsalat“ über „Bayerische Sushi“ zu „Thailändischer Gemüsepfanne„, „Hühnercurry mit Mandeln“ und „Exotischem Obstsalat“ – die bayerisch-asiatische Verbindung von Produkten und Aromen hat wunderbar funktioniert und tolle Gerichte aus einer inspirierten cross-over-Küche hervorgebracht. Die Croustades sind hier übrigens aus Weizenmehl-Toastscheiben hergestellt und mit Holunderquark gefüllt…
Obwohl ich auch gelegentlich gerne etwas aufwändiger koche bin ich doch eine Verfechterin des einfachen Genusses, frei nach dem Motto: ich mag alles, nur gut muss es sein. Qualitativ hochwertige und saisonale Produkte – möglichst in Bioqualität und aus der Region. Lieber ein gutes Brot mit Butter, darauf einige Kräuter und etwas Salz als Billigfleisch aus dem Supermarkt, was in der Pfanne zusammenschrumpelt und wo das Elend der verarbeiteten Tiere im Bratengeruch spürbar ist – von den ökologischen Folgen der Massentierhaltung ganz zu schweigen. Weniger ist oft mehr, das hat sich hier mal wieder bestätigt. Mein heutiges „Reste“-Mittagessen, Kartoffelpüree mit Blumenkohl, habe ich mit dem ersten selbst gesammelten Bärlauch dieses Jahres und mit gerösteten Sesamen aufgepeppt…..und das hat richtig gut geschmeckt! Der Bärlauch gibt den Kartoffeln eine interessante Geschmacksrichtung, sehr gut paßt auch Schnittlauch oder Kresse oder Löwenzahn oder….
Das wunderbar zarte Lammfleisch harmoniert sehr gut mit dem Rosmarin-Zitronengeschmack und der kräftig gebratenen Artischocke und läßt die Sehnsucht nach Sonne, Garten und frischen Kräutern ins Unermeßliche steigen….
Für vier Personen benötigt man eine ausgelöste Lammschulter (ca. 1,5 kg). Die dicke Fleischpartie so einschneiden, daß sie sich aufklappen läßt. Es sollte ein großes flaches Fleischstück entstehen, nach dem Abspülen und Trockentupfen werden die gröbsten Fettteile entfernt.
Jetzt aus 3 fein gehackten Knoblauchzehen, der abgeriebenen Schale einer Bio-Zitrone und den ebenfalls fein gehackten Nadeln von 6 Rosmarinzweigen, etwas Cayennepfeffer und 3 EL Olivenöl im Mörser eine Paste rühren. Die Innenseite des Fleisches salzen und die Paste darauf verteilen. Das Fleisch von einer Längsseite her fest zu einer Roulade aufrollen und mit Küchengarn binden (oder mit Fleischspießen befestigen). Rundherum mit Salz und Pfeffer würzen. Jetzt etwas Olivenöl in einer backofentauglichen Pfanne erhitzen und den Lammbraten 4 Min. von allen Seiten fräftig anbraten. Mit 200 ml Weißwein ablöschen und ebenfalls je 200 ml Lammfond und Wasser zufügen. Zwei Lorbeerblätter mit in die Pfanne geben, pro Person zwei geschälte und in Scheiben geschnittene Kartoffeln zufügen und das Ganze in den auf 160° vorgeheizten Backofen geben, wo es 90 Min. bleibt. Die Lammroulade immer wieder mit dem Fond begießen.
In der Zwischenzeit die Artischocken vorbereiten. Zunächst den Saft von einer Zitrone in 1 l Wasser geben. Die Artischocken (pro Person zwei bis drei) putzen. Dazu das obere Drittel der Blüte entfernen und auch die äußeren harten Blütenblätter. Das Heu aus dem Inneren der Blüte mit einem Teelöffel herauslösen, den Stiel halbieren. Die Artischocken sofort in das Zitronenwasser legen, damit sie nicht braun werden. 40 Min. bevor der Braten fertig ist die Artischocken auf einem Sieb mit den Stielen nach oben abtropfen lassen. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Artischockenblüten darin 30 Min., zunächst mit den Stielen nach oben, später auch liegend von allen Seiten, braten. Nach 20 Min. einige Kirschtomaten zufügen und mitbraten lassen, die passen geschmacklich sehr gut und sind auf dem Teller ein hübscher Farbtupfer. Für die Zitronenaîoli eine Mayonnaise nach dem Grundrezept (ohne Basilikum) herstellen und die abgeriebene Schale einer Biozitrone, 1 EL Zitronensaft, einige Zitronenfilets und 2 ausgepreßte Knoblauchzehen untermischen.
Die Lammroulade aus dem Ofen nehmen, in Alufolie wickeln und noch einige Minuten im ausgeschalteten Backofen ruhen lassen. Die Sauce nachwürzen und dann mit dem in Scheiben geschnittenen Lammfleisch, den gebratenen Artischockenblüten und der Zitronenaîoli servieren…..ein perfektes Gericht!
Endlich sprießen die ersten Frühlingskräuter….. und nicht vergessen: die Neunkräutersuppe ist jetzt das Beste für den Frühlingsbeginn, sie vermittelt uns die frische Kraft der ersten Kräuter und bringt den richtigen Schwung für das kommende Jahr…..
Ich habe heute die Neun-Kräuter-Mischung in Crèpes und Quark gemischt und dazu Ammerseerenkenfilets serviert: das war richtig lecker!
Für vier Personen: 120 ml Milch, 100 ml Buttermilch, 2 Eier, 30 g flüssige Butter, 130 g Mehl, Salz, 100 g kleingehackte Neun-Kräuter-Mischung. Alle Zutaten mit einem Handmixer zu einem Teig anrühren und eine viertel Stunde kalt stellen.
250 g Quark mit 3 EL Olivenöl verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen und 50 g kleingehackte Neun-Kräuter-Mischung unterheben.
Die Renkenfilets (3 pro Person) säubern, mit Zitronensaft beträufeln, mit Salz uns Pfeffer würzen und in Mehl wälzen.
Je 2 EL Öl in zwei Pfannen erhitzen, der einen Pfanne noch eine Nuß Butter hinzufügen, dann eine Schöpfkelle von der Crèpesmasse hineingeben und bei mittlerer Hitze backen, nach ca. 2 Minuten wenden. In die andere Pfanne die Renke (alternativ andere Süßwasserfilets wie von der Forelle oder vom Saibling) auf der Hautseite anbraten, nach ca. 2 Minuten wenden, die Herdplatte ausstellen und das Filet kurz gar ziehen lassen. Alles zusammen anrichten, mit frischen Kräutern dekorieren und…genießen!