Vor Kurzem habe ich für ein Spanisches Buffet einen optischen und geschmacklichen Knaller serviert.
Dazu werden rote, aromatische, dickfleischige Paprika nach diesem Rezept enthäutet. Danach vervollständigt eine frühlingshaft grüne Petersilienmischung die Vorspeise: 2-3 Scheiben Ciabatta, 1/2 Bund Petersilie, gewaschen und getrocknet, sowie ca. 40 g Mandeln in der Küchenmaschine zerkleinern und über die enthäuteten und angerichteten Paprikastücke verteilen. Mit einigen ganzen Mandeln dekorieren: Disfrute de su comida!
In diesem Jahr war alles anders: die ersten Frühlingskräuter versteckten sich zu Gründonnerstag und Ostern noch unter einer dicken Schneedecke. Vereinzelt lugte zwar ein zartes Bärlauchblättchen hervor, aber für eine Suppe war es definitiv zu wenig. Erst seit ein paar Tagen sprießen sie wieder, die frischen Frühlingskräuter und so konnte ich unser letztes Slow-Dinner mit der klassischen Neun-Kräuter-Suppe berreichern.
Fast kein Gericht ist für mich mit der Fastenzeit und der Zeit der allerersten Frühlingskräuter so
verbunden wie die „Neun-Kräuter-Suppe“.
Die jungen Kräuter haben sich einen langen Weg durch die im Winter verkrustete Erde gebahnt und geben uns mit dem ersten zarten Grün das Signal für Wachstum und Bewegung. Diese Kraft der Kräuter überträgt sich auf uns, sie wirkt entgiftend und energetisierend. Wir bekommen den Schwung, uns aus den Gewohnheiten eines trägen Winters zu lösen und uns mit frischer
Frühlingskraft zu zeigen – so wie die ersten Kräuter.
Für 4 Personen schneidet man eine Zwiebel in kleine Würfel und brät diese in etwas Öl glasig an. Dann füllt man 1 Liter gute Gemüsebrühe auf, lässt die Suppe kurz aufkochen und bei minimaler Hitze auf dem Herd ziehen. Jetzt die Kräuter waschen und klein schneiden. In der von mir zubereiteten Suppe war Bärlauch, Brennnessel, Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Koriander, Dill, Zitronenmelisse und Borretsch. Möglich wären zum Beispiel auch noch Sauerampfer, Spitz- und Breitwegerich, Pimpinelle, Löwenzahn… Die Herdplatte ausschalten, die Kräuter in die Suppe geben und 2 Minuten ziehen lassen. Wenn möglich mit einer Blüte (Schlüsselblume, Veilchen oder Primel) dekorieren und servieren.
Es tut sehr gut, diese Suppe über einen Zeitraum von 3-4 Wochen täglich zu genießen – guten Appetit!
Zugegeben, dass Foto, was ich nach langer Abwesenheit wieder hier veröffentliche, ist nicht mein bestes, aber… der Auflauf ist ein Gedicht und das Nachkochen lohnt sich trotz der etwas längeren Zubereitungszeit auf jeden Fall! Ich liebe die französische Küche mit Wermut, Sahne und Estragon, dieses Gericht (aus „essen & trinken“ 01/13) vereint sie auf perfekte Weise!
Zutaten für vier Personen: 750 g Kalbschulter, 1 Möhre, 2 Schalotten, 1 Knoblauchzehe, 4 EL Öl, 1 Lorbeerblatt, Salz, Piment d`Espelette (oder Cayennepfeffer), 150 ml Wermut (am besten Noilly Prat), 400 g Rosenkohl, 250 g Champignons, 60 g Butter, 180 g Yufka-Teigblätter (12 Stück, dreieckig), 2 EL Zitronensaft, Pfeffer, Zucker, 2 TL fein abgeriebene Bio-Zitronenschale, 2 TL getrockneter Estragon, 150 ml Schlagsahne, 150 ml Milch, 4 Bio-Eier und 4 Stiele Petersilie. Außerdem: Alufolie.
Das Fleisch großzügig von Fett und Sehnen befreien und in ca. 30 g schwere Stücke schneiden. Möhre schälen und 1/2 cm groß würfeln. Schalotten fein würfeln. Knoblauch fein hacken. 2 EL Öl in einem breiten Schmortopf erhitzen und das Fleisch in 2 Portionen bei mittlerer bis starker Hitze jeweils 5 Minuten braun anbraten und herausheben.
Möhre und Schalotten im Bratfett 2 Minuten braten, Knoblauch kurz mitbraten, Fleisch und Lorbeer untermischen und mit Salz und Piment d`Espelette würzen. Wermut zugeben und bei starker Hitze fast ganz einkochen lassen. 250 ml Wasser zugeben und das Fleisch zugedeckt im vorgeheizten Ofen bei 200° (ich würde beim nächsten Mal die Temperatut auf 160° reduzieren) auf der 2. Schiene von unten 1 Stunde schmoren.
Inzwischen den Rosenkohl putzen (alternativ kann ich mir auch Erbsen vorstellen) und halbieren. Champignons putzen und halbieren. Butter in einer großen Pfanne zerlassen. Eine ofenfeste Form (lang 30 cm oder rund 28 cm) dünn buttern und in 3 Schichten mit den Teigblättern auslegen. Teigblätter dabei jeweils auf einer Seite dünn mit Butter bestreichen. 2 EL Öl zur restlichen Butter in die Pfanne geben und erhitzen. Rosenkohl 4-5 Minuten bei starker Hitze braten, Pilze unterrühren und weitere 3 Minuten braten. Die Pfanne von der Kochstelle nehmen, Zitronensaft unterrühren und mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker würzen. Zitronenschale untermischen.
Kalbfleisch aus dem Ofen nehmen, Lorbeerblatt entfernen. Estragon und Rosenkohl-Pilze untermischen und in die Form geben. Sahne, Milch und Eier verquirlen und darüber verteilen.
Auflauf auf der 2. Schiene von unten 20 Min. backen. Auflauf mit Alufolie abdecken und bei 160° weitere 20 Min. backen. Petersilienblätter abzupfen, hacken und über den Auflauf streuen. Bon apetit!
Ein wunderbares Sommerrezept mit Suchtfaktor: ich kenne jemanden, den bringt dieser köstliche Salat regelmäßig um den Schlaf, er/sie träumt von den herrlichen Aromen der Toskana, kann vor Hunger und Appetit nicht mehr einschlafen und erlebt qualvolle Stunden, bis das Gemüsegeschäft und der Bäcker am nächsten Morgen wieder öffnen :-)  Grillbesuchern mache ich immer eine große Freude, wenn ich noch eine zweite Schale „in petto“ habe….
Für vier Personen benötigt man ein Kastenweißbrot vom Vortag, 500 g Tomaten, 4-5 Stangensellerie, 1 Zwiebel, 1 Bd. Petersilie, 1 Handvoll Basilikumblätter, 2 TL Kapern, Weißweinessig, Olivenöl, Salz und Pfeffer.
Das Kastenweißbrot in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Mit der kleingehacktten Zwiebel in eine große Schale geben, mit Salz und Pfeffer würzen und 3 – 4 TL Essig und 5 – 6 EL Olivenöl darüber verteilen. Gut durchmischen, jetzt kleingeschnittene Tomatenstücke und Sellerie in Scheiben sowie die kleingehackten Kräuter und die Kapern hinzufügen. Noch einmal alles gut mischen und evtl. mit Öl, Essig, Salz und Pfeffer nachwürzen. Guten Appetit!
Es muss ungefähr 35 Jahre her sein, als ich erstmals einen jungen Mann mit einem tollen Menü betören wollte – ich kann mich zwar nicht mehr an den Mann erinnern und auch nicht daran, ob meine Bemühungen erfolgreich waren, aber das Menü ist mir noch präsent: es gab einen Krabbencocktail, Avocadocremesuppe, Filet Wellington mit Brokkoli und glasierten Möhren, Käsekräutercreme und danach Eis mit heißen Himbeeren. Es war sehr lecker, aber auch schweißtreibend aufwändig, zumal mein Zimmer, was ich ja auch noch dem Anlaß entsprechend umgestellt und dekoriert hatte, im Dachgeschoss war und die Küche meiner Eltern im Erdgeschoss. Ein Vorteil zunehmenden Alters ist doch, dass man jetzt ökonomischer mit den eigenen Ressourcen und der Zeit umgeht und das Kochen entspannend ist und einfach Spaß macht!
Für die Käsekräutercreme benötigt man 200 g Philadelphia, 1 Joghurt, Salz, frisch gemahlenen Pfeffer, 1 Msp. Cayennepfeffer, 1/2 TL Zitronensaft, je 1 Bund Petersilie und Dill, 1 Kästchen Kresse, 1 Bund Radieschen und Brot (Pumpernickeltaler oder Baguette).
Frischkäse mit Joghurt cremig rühren. Mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und Zitronensaft würzen. Kräuter waschen. Petersilie und Dill feingehackt unter die Käsecreme mischen. In einer Schale anrichten und mit Kresse und Radieschenscheiben garnieren, mit Brot servieren.
Wie schön, wenn man nette Nachbarn hat…. :-) Mein Nachbar stand vor Kurzem freudestrahlend mit einer Schale voll frischer Steinpilze vor meiner Tür: „Haben Sie Lust … auf frische Steinpilze?“ Und ob ich die hatte! Und zudem noch Lust auf Quiche. Da sich an diesem Tag auch noch meine Töchter (seit vielen Jahren Vegetarieerinnen) zum Essen angesagt hatten, war schnell klar, was es geben würde: eine leckere Steinpilztarte und dazu einen grünen Salat!
Ich habe auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech 6 Blätterteigblätter (überlappend) verteilt, die Ränder gut angedrückt und das Ganze im Backofen bei höchster Hitze schon einmal 10 Minuten vorgebacken. Meiner Erfahrung nach die beste Methode, um ein „Durchweichen“ der Quiche zu verhindern……oder hat jemand einen anderen Tipp?
In der Zwischenzeit habe ich 1 Becher Sahne mit 2 Eiern verquirlt, mit Salz, Pfeffer, geriebener Muskatnuss, einer durchgepressten Knoblauchzehe, frischer Petersilie und frischem Schnittlauch sowie einer Spur Thymian gewürzt.
Steinpilztarte vor dem OfenSteinpilztarte nach dem Ofen
Nachdem ich den Blätterteig aus dem Ofen genommen hatte wurde er mit den in Scheiben geschnittenen Steinpilzen und halbierten Kirschtomaten belegt und mit der Eiersahne übergossen ….. das sah schon sehr vielversprechend aus! Darauf noch 200 g geriebener Schweizer Emmentaler verteilen und … ab in den Backofen! Für ca. 25 Minuten, bis der Käse eine appetitliche Bräune angenommen hat. Und dann: Einfach nur genießen!
Vielen Dank, Herr Nachbar, für dieses unverhoffte Vergnügen!
Dieses Rezept habe ich in der Juni-Ausgabe von essen & trinken entdeckt, dort wurde allerdings eine Lachsforelle gebeizt. Ich bevorzuge Saiblinge aus dem Ammersee und habe anstatt Kerbel Petersilie verwendet. Der Holunderblütensirup gab nur ganz leichte frische Akzente, nächstes mal würde ich mehr davon nehmen, dafür lieber etwas weniger Salz.
Hier das Originalrezept: Man benötigt für 4 Portionen 2 Lachsforellenfilets à 300 g oder die entsprechende Menge Saiblingfilets, 3 Stiele Dill, 10 Stiele Kerbel oder Petersilie, 1 Stiel Zitronenmelisse, 1 TL gelbe Senfsaat, 6 weiße oder rote Pfefferkörner, 8 Wacholderbeeren, Fleur de sel, 5 EL Holunderblütensirup, 4 EL Wodka, 150 g Crème fraîche und 1 TL Zitronensaft.
Die Fischfilets von eventuell noch vorhandenen Gräten befreien, die dünnen Bauchlappen abschneiden (was ich versäumt habe wie man auf dem Foto sieht). Filets mit der Hautseite nach unten in eine passende Form legen. Dillspitzen abzupfen und mittelfein schneiden. Kerbel- und Melisseblättchen abzupfen und mittelfein hacken. Senfsaat, Pfefferkörner und Wacholderbeeren im Mörser grob zerstoßen. Kräuter und Gewürze mit 20 g Fleur de sel mischen und auf den Filets verteilen, dabei leicht andrücken. Holunderblütensirup und 3 EL Wodka verrühren und darüberträufeln.
Filets mit Klarsichtfolie abdecken. Mit einem passenden Brett und 2-3 großen Konservendosen beschweren und 24 Stunden beizen.
Zum Servieren die Kräuter-Gewürz-Mischung großzügig von den Filets abstreifen, das Fischfleisch mit einem scharfen Messer in dünnen Scheiben von der Haut schneiden. Crème fraîche mit restlichem Wodka, Zitronensaft und 1 Prise Fleur de sel verrühren und getrennt dazu servieren. Mit Weißbrot und einem Gläschen Wein ein tolles Sommergericht! Guten Appetit!
Endlich sprießen die ersten Frühlingskräuter….. und nicht vergessen: die Neunkräutersuppe ist jetzt das Beste für den Frühlingsbeginn, sie vermittelt uns die frische Kraft der ersten Kräuter und bringt den richtigen Schwung für das kommende Jahr…..
Ich habe heute die Neun-Kräuter-Mischung in Crèpes und Quark gemischt und dazu Ammerseerenkenfilets serviert: das war richtig lecker!
Für vier Personen: 120 ml Milch, 100 ml Buttermilch, 2 Eier, 30 g flüssige Butter, 130 g Mehl, Salz, 100 g kleingehackte Neun-Kräuter-Mischung. Alle Zutaten mit einem Handmixer zu einem Teig anrühren und eine viertel Stunde kalt stellen.
250 g Quark mit 3 EL Olivenöl verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen und 50 g kleingehackte Neun-Kräuter-Mischung unterheben.
Die Renkenfilets (3 pro Person) säubern, mit Zitronensaft beträufeln, mit Salz uns Pfeffer würzen und in Mehl wälzen.
Je 2 EL Öl in zwei Pfannen erhitzen, der einen Pfanne noch eine Nuß Butter hinzufügen, dann eine Schöpfkelle von der Crèpesmasse hineingeben und bei mittlerer Hitze backen, nach ca. 2 Minuten wenden. In die andere Pfanne die Renke (alternativ andere Süßwasserfilets wie von der Forelle oder vom Saibling) auf der Hautseite anbraten, nach ca. 2 Minuten wenden, die Herdplatte ausstellen und das Filet kurz gar ziehen lassen. Alles zusammen anrichten, mit frischen Kräutern dekorieren und…genießen!
Olivenöl in einem Topf erhitzen und eine gewürfelte Zwiebel darin glasig dünsten. Dann 2 TL Glücksgewürz dazugeben und kurz mit anrösten lassen. Jetzt kleingeschnittenes Gemüse – je nach Vorliebe und was der Kühlschrank halt so hergibt – zufügen, hier: Tomaten, Karotten, Staudensellerie und Kidney-Bohnen. Mit 3/4 Liter Gemüsebrühe und 150ml Kokosmilch auffüllen und eine Viertel Stunde leise köcheln lassen. Jetzt mit Salz und Pfeffer, sowie mit etwas Limettensaft abschmecken und je nach Geschmack mit frischem Koriander oder Petersilie servieren! Guten Appetit!
Eine Suppe wärmt das Herz – immer wieder….und das ist gut so, vor allem, wenn das Wetter so grauselig ist wie hier im Moment. Naß und kalt…..und immer wieder so dichte Schneeschauer, dass ich das Gefühl habe, einzuschneien und für immer und ewig hier in meinem kleinen Kosmos gefangen zu sein (ich weiß natürlich, dass das nicht so ist, aber jetzt geht es ja auch nur um die Beschreibung der aktuellen Gefühlslage).
Also,….gut, dass ich heute nicht mehr aus dem Haus heraus muß und dass ich gestern schon eingekauft habe!
Für meine Zuppa Montanara benötige ich pro Person 50 g einer Mischung aus Reis, Graupen, Linsen und getrockneten Steinpilzen (z.B. von tesei), Brühwürfel mit Steinpilzgeschmack (z.B. von star), etwas Öl, 1 Schalotte, Suppengemüse, Salz und Pfeffer, 1 Lorbeerblatt, ein Schuß Sahne und, weil heute Samstag ist, ein TL vom guten Balsamico zur Verfeinerung, Petersilie.
Das Öl erhitzen. Die Schalotte sowie das Suppengemüse kleinschneiden und andünsten. Jetzt die Körnermischung zufügen und das Ganze mit 1/2 Liter Wasser auffüllen. Einen Steinpilz-Brühwürfel und das Lorbeerblatt zufügen, kurz aufkochen und dann mindestens 20 Minuten leise köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und einem Schuß Sahne abschmecken und direkt vor dem Servieren mit einem TL Balsamico beträufeln und mit Petersilie bestreuen.