Bodenständig, regional, slow und herrlich sommerlich: Kalte Gurkensuppe…beim Slow Dinner im Juni

Gurkensuppe mit Kapuzinerkresse

Die ursprüngliche Rezeptur der spanischen Gazpacho geht auf die Mauren zurück. Es war eine weiße Knoblauchsuppe aus Gurken, Brot, Knoblauch, Olivenöl, Essig, Salz und Wasser. Tomaten wurden erst von Christoph Kolumbus aus Amerika nach Europa gebracht und waren bis ins 18. Jahrhundert nicht Bestandteil dieser Suppe. Eine der Hauptzutaten, die Gurken, stammen ursprünglich aus Indien; sie gelangten über Griechenland nach Europa. Schon damals wurden Gurken in Gewächshäusern gezogen, um sie das ganze Jahr über verfügbar zu haben. Im Sommer gehören Gurken zu den beliebtesten Gemüsesorten, sie werden meist pur zu Broten oder als Salat gegessen.

Die Gurkensuppe beim Slow Dinner war eine ganz neue Erfahrung für mich – einfach zuzubereiten und schön kühend als Zwischengericht. Ich habe sie gleich nachgekocht. Vom Dinner hier einige Impressionen.

Fingerfood

Für 12 Personen werden 4 schöne Gurken benötigt, die in unserem Fall vom Bauernmarkt in Fürstenfeldbruck stammen, außerdem 1 Liter Buttermilch, 2 Becher saure Sahne, 1 Becher Creme Fraiche, 500 g Naturjoghurt (Milchprodukte von Andechser Bio), ein Bund Dill (am besten frisch aus dem Garten – jetzt Saison !), eine große Zwiebel, etwas Gemüse-Bouillon (oder gekörnte Brühe) und Eiswürfel, falls man zu wenig Kühlzeit hat.

Die Zwiebel kleinhacken und mit etwas Brühe weich dünsten. Gurken schälen, halbieren, mit dem Löffel entkernen (Saft mit dem Sieb auffangen, kann man ev. später wieder zugeben, je nach dem Grad der gewünschten Sämigkeit). Entkernte Gurken in den Mixer geben, die gedünsteten Zwiebel mit der Boullion dazu und alles durchmixen. Mit Buttermilch, saurer Sahne und Joghurt auffüllen (ev. in mehreren Portionen bei 12 Personen), Dill dazu geben und wieder mixen. Salzen & Pfeffern. Creme Fraiche dazu. Zuletzt, kurz vor dem Servieren, die letzte Mix-Portion mit den Eiswürfeln aufmixen. Fertig !

Improvisitationen

Geht wirklich schnell, die Zutaten sind regional und saisonal. Zur Deko eignet sich ein Gurkenscheibe mit einer Garnele, Radieschen und essbare Blüten wie Kapuzinerkresse.

Holundermousse mit Erdbeeren

Ansonsten gab es bei unserem Slow Dinner Rosenbowle als Aperitif, Finger Food, Marinierte Weißfischfilets vom Ammersee, gedünsteten Spargel mit Kerbelbutter und Morchelrahm, dann die besagte kalte Gurkensuppe, mediterrane Kaninchenkeulen (vom Viktualienmarkt!), alternativ Huhn für zwei Nicht-Kaninchen-Esser, Holunder Mousse mit Erdbeeren und gebackenen Holunderblüten, frisch aus dem Wäldchen nebenan.

Kochende Männer

Wie immer war es wunderschöner Abend mit vielen kulinarischen Highlights, netten Gesprächen und….das gab es noch nie: mit gleichzeitig vier kochenden Männern in meiner Küche 🙂

 

 

Blütenbrote…

Sonne, Wärme und keine große Lust, aufwändige Gerichte zu kochen….da verschönert und erleichtert man sich das Leben doch gerne mit Broten, die kreativ und äußerst schmackhaft angerichtet wurden….absolut gästetauglich!  Oben einige Inspirationen.

Um das Einfache, Gute und Schöne zu kultivieren und die frischen Aromen des Sommers möglichst unverfälscht zu genießen, ist jetzt genau die richtige Zeit. Die Gärten (und Gemüseläden) bieten momentan Kräuter, Unkräuter, Blüten und Gemüse in Hülle und Fülle. Alles, um unsere Sinne zu verwöhnen und uns eindrucksvoll klar zu machen, wie wenig wir tatsächlich doch brauchen, um das Leben zu genießen und einfach glücklich zu sein!

Kräutercrèpes mit Quark und Ammerseerenken

Kräutercrèpes
Kräutercrèpes

Endlich sprießen die ersten Frühlingskräuter….. und nicht vergessen: die Neunkräutersuppe ist jetzt das Beste für den Frühlingsbeginn, sie vermittelt uns die frische Kraft der ersten Kräuter und bringt den richtigen Schwung für das kommende Jahr…..

Ich habe heute die Neun-Kräuter-Mischung in Crèpes und Quark gemischt und dazu Ammerseerenkenfilets serviert: das war richtig lecker!

Für vier Personen: 120 ml Milch, 100 ml Buttermilch, 2 Eier, 30 g flüssige Butter, 130 g Mehl, Salz, 100 g  kleingehackte Neun-Kräuter-Mischung. Alle Zutaten mit einem Handmixer zu einem Teig anrühren und eine viertel Stunde kalt stellen.

250 g Quark mit 3 EL Olivenöl verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen und 50 g kleingehackte Neun-Kräuter-Mischung unterheben.

Die Renkenfilets (3 pro Person) säubern, mit Zitronensaft beträufeln, mit Salz uns Pfeffer würzen und in Mehl wälzen.

Je 2 EL Öl in zwei Pfannen erhitzen, der einen Pfanne noch eine Nuß Butter hinzufügen, dann eine Schöpfkelle von der Crèpesmasse hineingeben und bei mittlerer Hitze backen, nach ca. 2 Minuten wenden.  In die andere Pfanne die Renke (alternativ andere Süßwasserfilets wie von der Forelle oder vom Saibling) auf der Hautseite anbraten, nach ca. 2 Minuten wenden, die Herdplatte ausstellen und das Filet kurz gar ziehen lassen. Alles zusammen anrichten, mit frischen Kräutern dekorieren und…genießen!

Schärfe trifft Frucht: Karotten-Orangensuppe

Asiatisches Menü für Gaby 005Für diese leckere Suppe benötigt man (für 4 Personen): 500g Möhren, Saft und abgeriebene Schale einer Bio-Orange, ein 2-cm -Stück Ingwer, 2 EL Öl, Salz, 1/2 l Gemüsebrühe, frischen Koriander und 1 Dose Kokoscreme….zur Dekoration eine Blüte – hier ist es eine leider schon etwas versunkene Kapuzinerkresseblüte.

Den Ingwer kleinschneiden und im heißen Öl anbraten. Die in Stücke geschnittenen Karotten dazugeben, mit der Gemüsebrühe und 1/2 l Wasser auffüllen und zwanzig Minuten köcheln lassen. Dann die Kokoscreme bis auf vier EL einrühren und die Suppe mit dem Zauberstab pürieren. Orangnsaft hinzufügen und mit Salz abschmecken.

Zum Servieren auf der Suppe pro Teller oder Suppentasse 1 EL Kokoscreme geben, die abgeriebene Orangenschale darauf verteilen und mit dem frischen Koriander und der Blüte dekoriert servieren.

Wenn man es gerne besonders scharf mag, röstet man mit dem Ingwer noch eine Chilischote an!

Den Sommer einfangen: in köstlicher Blütenbutter

Die Fülle des Sommers in köstliche Blütenbutter einzufangen ist eine leckere (und auch sehr dekorative) Idee – finde ich:

Blütenbutter und mein Gartenzwerg
Blütenbutter und mein Gartenzwerg

Man läßt 250g Butter bei Zimmertemperatur weich werden und würzt sie mit Salz, weißem Pfeffer und etwas Zitronensaft. Eine handvoll gewaschener und getrockneter Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse sowie andere (natürlich ungespritzte!) Blütenblätter (Schnittlauch, Ringelblumen, Sonnenblumen, Stiefmütterchen, Borretsch, Rosen und nicht zu vergessen die vielen Blüten von Kräutern werden der Butter hinzugefügt. Mit den Händen gut durchmischen und im Strang auf ausgebreitete Frischhaltefolie verteilen. Mit Hilfe der Folie zu einer Rolle formen, einwickeln und im Kühlschrank fest werden lassen.

Wenn die Butter fest geworden ist, schneide ich sie in ca. 3 cm lange Stücke und friere sie einzeln ein – die Butter ist ja sehr ergiebig und man hat schnell etwas außergewöhnliches zur Hand….. zum  Beispiel auf Baguette zum Apéritiv, als Schmankerl auf gegrilltem Fleisch oder als Füllung im Fisch. Auch sommerliche Gemüsegerichte werden mit der köstlichen Blütenbutter aufgepeppt.

Wichtig ist, dass die Blätter der Kapuzinerkresse ganz bleiben (und auch alle Blütenblätter, die keinen harten Blattansatz haben), denn dadurch ergibt sich nach dem Aufschneiden in Scheiben ein sehr filigranes und interessantes Muster.