Orangenlikör mit Basilikum

Orangenlikör mit Basilikum
Orangenlikör mit Basilikum

Der Winter ist hoffentlich vorbei, der Frühling zeigt sich zaghaft und die einzelnen Sonnenstunden machen Lust auf mehr. Die Schneeglöcken haben sich bereits in Grüppchen auf den Wiesen versammelt und die ersten Spitzen des Bärlauchs lugen aus der Erde hervor. Bis zur ersten Ernte fehlen jedoch noch ein paar Sonnentage und so stammt das Kraut für das heutige Rezept aus dem Biomarkt.

Für den Likör werden 1 unbehandelte Orange, 120 g weißen Kandis, 2 Stiele Basilikum und 0,7 l Grappa benötigt.

Die Orange heiß abwaschen, abtrocknen und mit dem Sparschäler dünn schälen. Kandis, Orangenschale und Basilikum in eine Flasche (1 l Inhalt) geben und mit dem Grappa auffüllen. Die Flasche verschließen und den Likör 3 Wochen durchziehen lassen. Danach hat sich der Zucker aufgelöst und der Likör seine richtige Würze.

Der Ferrari unter den Kräuterlikören: Bénédictine

Nachdem mein gestriges Experiment gescheitert ist und ich mein Vorhaben, Kartoffelpüree mit der Reisfärbepflanze zu colorieren und hier ein farbenprächtiges Püree mit Blüten zu präsentieren,  erst einmal verschieben muß, jetzt mal was ganz anderes: eine vollkommen subjektive Empfehlung für den besten Kräuterlikör überhaupt, den Bénédictine DOM.

Der kräftige, aromatische und leicht süße Likör geht auf eine Rezeptur der Benediktinermönche der Abtei Fécamp von 1510 zurück und setzt sich aus 27 Kräuter- und Gewürzauszügen zusammen (z.B. ist Kardamom, Vanille, Koriander und Engelwurz enthalten). Das Rezept geriet zunächst in Vergessenheit, erst gut drei Jahrhunderte später stieß 1863 der französische Kaufmann Alexandre Le Gran in geerbten Unterlagen auf die geheime Formel. Nach einigen Experimenten bringt er den Bénédictine DOM auf den Markt und bereichert die Barwelt mit diesem köstlichen Tropfen bis heute. Der Aufwand bei der Herstellung ist nicht unbeträchtlich: Zunächst werden fünf verschiedene Kräutermischungen hergestellt. Vier davon werden destilliert, aus einer Mischung (mit Früchten und Fruchtschalen) wird ein Extrakt hergestellt. Die Mischungen lagern zunächst getrennt in Steingutgefäßen und werden später gemischt und abgefüllt.

Ein wirklich edler Tropfen: er schmeckt z.B. sehr fein als Digestif oder mit Sekt aufgefüllt als Aperitif.

DOM steht übrigens für „deo optimo maximo“: „dem gnädigsten und erhabensten Gott (geweiht)“…. und ist damit ein wunderbares Beispiel für gelebte Spiritualität im Alltag!