Auf den Punkt zubereitet: „Soulkitchen“

Wer den seit Weihnachten laufenden neuen Film von Fatih Akin, der schon im letzten Jahr auf dem Filmfest in Venedig das Publikum restlos begeisterte, noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen! …und sich davon überraschen lassen, wie ein Heimatfilm auch daher kommen kann: als Feuerwerk von witzigen, komischen, traurigen, verzweifelten und rührenden  Situationen….perfekt inszeniert. Mit sehr unterschiedlichen Charakteren, die von Akin sehr „fein“ und „dicht“ gezeichnet wurden – von wunderbaren Schauspielern perfekt umgesetzt. Meist kommen alle etwas „durchgeknallt“ daher, aber im Kontakt miteinander entsteht immer etwas Neues, meist sehr Optimistisches, was die Atmosphäre spürbar verändert – dieser Aspekt des Filmes hat mich am meisten beeindruckt, er ruft ein hoffnungsvolles Gefühl von „dranbleiben – es lohnt sich“ hervor, auch wenn das Leben manchmal aus dem Ruder zu laufen droht.

Die Themen, die die Geschichte transportieren,  setzen sich mit dem Wandel unserer Lebenskultur auseinander: hier geht es z.B. um den Schutz des Lebensraumes vor Bauspekulanten, die das Land gleichförmig zupflastern wollen und immer noch nicht bemerkt haben, dass Lebensqualität anders aussieht…und hier geht es um das Essen!

Von der traurig anmutenden Atmosphäre einer abgelegenen Pinte mit lieblos hergestelltem schlechten Essen aus einer – gelinde gesagt – schmuddeligen Küche mit ebenso trostlosen Kunden entwickelt sich das Ganze jedoch – zumindest zeitweise – zu einem echten „Soulkitchen“: mit tollem inspiriertem Essen und voller Musik und Leben! …und dass aphrodisierende Gewürze die Wende in dem Film hervorgerufen haben, hat mir natürlich besonders gut gefallen 😉

Hier gibt es noch mehr zu sehen: http://www.soul-kitchen-film.com/

Also, unbedingt anschauen, das ist richtig gute Unterhaltung!