Chilibutter & Chilisauce

Butter eignet sich wunderbar, um Pflanzen, Kräuter und essbare Blüten zu konservieren. Eingefrorene Buttermischungen verfeinern ein einfaches Essen und geben oft noch den „letzten Kick“. Sie sind schnell hegestellt und halten sich 6-12 Monate im Gefrierer.

Chilibutter: Für die Chilibutter werden drei feingehackte Schalotten in 150 ml Weißwein gedünstet, bis die Flüssigkeit um die Hälfte reduziert ist. Den Topf vom Herd nehmen und 1 durchgepresste Knoblauchzehe, 12 zerkleinerte Basilikumblätter, 2-3 Chilischoten (Schärfegrad je nach Geschmack) und 1-2 EL Chilisoße (gekauft oder s. Rezept unten) hinzufügen. Zimmerwarme Butter (250 g)  in einen Mixer geben und mit einem EL Zitronensaft und 1/2 TL Salz weich rühren. Dann die Chilimischung dazugeben und alles gut durchmischen. Die Buttermischung auf einem Stück ausgebreiteter Frischhaltefolie längst verteilen (ca. 20 cm) und mit Hilfe der Folie zu einer Wurst formen. Die Butterrolle einige Stunden im Kühlschrank hart werden lassen, dann in ca. 1/2 cm starke Scheiben schneiden, die Stücke einzeln in Frischhaltefolie einwickeln und einfrieren.

Die Butter paßt gut zu Fleisch und Fisch (sehr gut auch zu Grillfleisch und zum Füllen von Geflügel),  zu Nudeln und Gemüse. Man kann mit ihr Kartoffelpürees verfeinern und Toasts überbacken  sowie Brote damit bestreichen…

Chilisauce: 4 -5 große (scharfe)  Chilis entkernen und in feine Streifen schneiden. In einem Topf mit 1 Tasse Weißweinessig, 1 Tasse Wasser und zwei Tassen Zucker bei mittlerer Hitze 25 Minuten köcheln lassen, bis die Sauce angedickt ist.

Chili-Notfalltinktur

Chilis im Mixer
Chilis im Mixer

Wie schon in dem Artikel „Scharfe Früchtchen“ ausgeführt ist Chili auch medizinisch wirksam. Eine Tinktur (in einer Flasche mit Tropfer) sollte deshalb als „Notfalltropfen“ immer zur Hand sein.

Sehr scharfe Chilis (Schärfegrad8-10) entkernen und in Stücke schneiden.  Dann in einen Mixer geben und großzügig mit 40%igem Wodka aufgießen. Die Mischung pürieren und in ein verschließbares Glas abfüllen. Ca. zwei Wochen ziehen lassen, dabei täglich durchschütteln. Die Masse dann durch ein Geschirrtuch filtern, gut ausquetschen. (Möglichst mit Gummihandschuhen arbeiten!). Dann wird die Tinktur in Flaschen (mit Tropfer (Apotheke)) abgefüllt.

Man kann mit der Tinktur zur Verminderung von Blutungen auftragen (soll weniger als Jod brennen!). Weitere Anwendungen sind bei Ohnmacht, Schock, Übelkeit und Herzinfarkt. Sie wird dann in ein Wasserglas geträufelt und getrunken (20-25 Tropfen) oder direkt auf die Zunge geträufelt (zunächst nur 3 Tropfen).

Zur Gesunderhaltung (ohne Symptome) werden täglich (1-3 Mal) 5 Tropfen in Wasser oder Saft gegeben und getrunken.

Wütendes Öl

Eine Handvoll getrocknete Chilischoten in einem Gefrierbeutel mit dem Nudelholz zerbröseln und in eine Flasche füllen. Eine der Flaschengröße entsprechende Menge Öl erhitzen (nicht zu heiß! – mittlere Temperatur); das Öl über die Chilis gießen. Die Flasche verschließen und an einem sonnigen Ort mindestens 1 Woche ziehen lassen.

Für die Ölherstellung können auch frische Chilis verwendet werden. Die Chilis dann mit einer Stricknadel o.ä. einstechen und das Öl kühl aufberwahren.

Jeannie bewacht das "Wütende Öl"
Jeannie bewacht das "Wütende Öl"

Scharfe Früchtchen

In Mitteleuropa gibt es im Gegensatz zum Rest der Welt ein tief verwurzeltes Misstrauen gegen scharf gewürzte Speisen.

Welche Gründe könnte es auch geben, sich dem scharfen Abenteuer „Chili“ auszusetzen und die damit verbundene Explosion im Mund auszuhalten? Es ist das Glücksgefühl, was sich einstellt, wenn der erste Chili-Bissen verspeist wurde!

Und……. Chili wirkt!!… belebend und damit auch aphrodisierend. Vor allem Männer lieben diese Frucht. Chilis sollen die Liebesfähigkeit und besonders die Potenz der Männer fördern. Das erklärt vielleicht die Tatsache, dass Südländer als „heißblütige“ Liebhaber bekannt sind.

Aber die Nordländer ziehen nach: ein Chiliburger auf dem Weg nach Hause ;-), die Vorliebe für  „wütende“ Öle und Chili-Glücksgewürze zeigen die Lust an der „scharfen“  Lebendigkeit und an einem intensiven Geschmackserlebnis.

Nicht zuletzt: Chilis  sind sehr gesund! Im Fruchtfleisch ist doppelt soviel Vitamin C enthalten wie in Zitronen – sie  kommen damit der Acerolakirsche nahe. Um davon zu profitieren darf man sie eigentlich nicht zu stark erhitzen oder trocknen. Rund 35 g frischer Chili decken den Tagesbedarf an Vitamin C und ein Teelöffel voll den an Vitamin A. An Carotinoiden (einer Vorstufe zum Vitamin A) werden sie von keinem Gemüse übertroffen. Capsanthin – eines der Haupt-Carotinoide – färbt zehn Mal intensiver als Beta-Carotin. Als einzige Gemüseart enthalten Chilis in beachtlichem Maß das Vitamin P (Flavonoide), das die Blutgefäße stabilisieren soll und gegen Bakterien und Viren schützt.

Neben der durchblutungsfördernden Wirkung (auch gut gegen Kopfschmerzen) bringen Chilis den Stoffwechsel in Schwung, wirken schleimlösend,  schmerzbetäubend und sie schützen die Magenschleimhaut vor aggressiven Stoffen.

Noch etwas zur Schärfe: nach dem ersten scharfen Bissen tritt schnell ein Gewöhnungseffekt der Geschmacksnerven ein und interessanterweise wirkt die Chilischärfe nicht betäubend auf die Geschmacksrezeptoren.  Somit verliert sich der Geschmack von Speisen nicht durch die Schärfe. Im Gegenteil, sie mobilisiert die anderen Geschmacksnerven, so dass es zu einer Geschmacksverstärkung kommt.

Alles in Allem: ein wunderbar „reizendes“ und wohltuendes Früchtchen – gut für Körper, Geist und Seele.

Chilinudeln

Diese Nudeln sind schnell zubereitet und schmecken superlecker!

150 g in Würfel geschnittenen Bauchspeck in der heissen Pfanne langsam zerlassen bis er knusprig ist.

2-3 Chilischoten entkernt und kleingehackt dazugeben. 500 g Spaghetti al dente kochen, abgießen und wieder in den Topf zurückgeben. Etwas Olivenöl, die Chili-Speckmischung, 250 g Mascarpone, ein Handvoll in Streifen geschnittene Basilikumblätter, Salz und Pfeffer dazugeben. Mischen und servieren. Guten Appetit!

Chilinudeln
Chilinudeln

Chilipaste

20 entkernte Chilis, 1 Bund frischen Koriander,
3 TL Korianderkörner, etwas Kümmel, 3cm frischen Ingwer,
3 Knoblauchzehen und 1 TL Salz in einen Mixer geben. Während des Mixens so viel Öl dazugeben, dass eine Paste (von der Konsistenz wie Pesto) entsteht.
In ein Schraubgefäß füllen und mit Öl abgedeckt kühl lagern – mind. 6 Wochen haltbar.
Mit der Chilipaste kann man feurige Eintöpfe und Suppen zubereiten, Fleisch und Fisch vor dem Braten damit bestreichen und pfannengerührten Gerichten und marinierten Gemüsen einen besonderen Pfiff verleihen. Auch als Brotaufstrich – gemischt mit Quark und/oder Frischkäse ein echtes Geschmackserlebnis!

Chilis – Feuer in der dunklen Jahreszeit

Noch sind wir im Wartezustand auf das, was uns der Garten in diesem Jahr zu bieten hat. Wenn es für uns nicht gerade selbstverständlich ist, Erdbeeren und Spargel im Dezember zu essen, schöpfen wir jetzt die Reserven aus; eingelagertes, eingefrorenes und eingemachtes Gemüse sind die Hauptnahrungsmittel. Gewürzt mit den getrockneten Kräutern aus sonnigen Zeiten….
Chilis werden im November geerntet!
Sie sind dazu geeignet, uns in dieser kalten dunklen Zeit Feuer zu machen und den Stoffwechsel aktiv zu halten.
Besonders gut ist es, als Vorrat immer eine Chilipaste parat zu haben, denn mit ihr kann man viele Gerichte aufpeppen. Das Glas sollte nicht zu klein sein, denn:…..Chilis machen süchtig!

Hello world!

Herzlich willkommen auf meinem Kräuter & Blüten Blog!

Schön, dass Sie Interesse an  Rezepten aus dem Kräuter- und Blumengarten haben.

Ich freue mich über einen regen kulinarischen Austausch, Ihre Anregungen, Tipps und persönlichen Erfahrungsberichte.

Guten Appetit

wünscht

Andrea Wilkening