Vom Fensterbrett in den Kuchen: Duftgeranien

gemischt 006Duftgeranien (bot.: Pelargonium) bieten in ihrer Sortenvielfalt einen wahren Rausch an Gerüchen und Aromen an. Sowohl die Blätter als auch die Blüten der (unbehandelten!!) Pflanzen sind in Küche und Hausapotheke vielfältig einsetzbar. Die Bandbreite der Duft-und Geschmacksrichtungen reicht von Zitrone über Orange bis Pfefferminze (sehr fein: Schokoladen-Pfefferminze) zu Rose, Moschus, Zimt, Haselnuß, Pfirsich und und und….

Die Pflanzen sind anspruchslos und verzeihen Pflegefehler leicht. Sie überwintern sowohl kalt als auch bei Zimmertemperatur und vertragen Rückschnitte.

Als Heilpflanzen sind sie mit besonderen Kräften ausgestattet: ein alkoholischer Auszug aus den Wurzeln der Wildpelargonie (Umckaloabo-Pelargonie) wird z.B. bei Infektionen des Hals-Nasen-Ohrenbereiches angewendet und ist, besonders für Kinder, sehr gut verträglich.

Aber jetzt werden die Blätter für die Küche geerntet, nämlich für einen Geranienkuchen.

Geranienkuchen
Geranienkuchen

Dazu benötigt man: 5 Eier (getrennt), 100g Zucker, 100g Butter, 1 TL Rosenwasser, 1 TL Zitronensaft, 180 g Mehl, 1 Msp. Backpulver, 1 Prise Salz, 100 ml Milch, 50g Sonnenblumenkerne, 12 Duftgeranienblätter und Puderzucker zum Bestäuben.

Butter und Zucker einige Minuten mit dem Mixer verrühren. Nach und zunächst die Eigelbe, später Rosenwasser und Zitronensaft hinzufügen. Das Mehl mit dem Backpulver mischen und abwechselnd mit der Milch unterrühren. Zum Schluß das mit einer Prise Salz steif geschlagene Eiweiß sowie die Sonnenblumenkerne unterheben.

Eine Springform mit Backpapier auslegen und die Ränder einfetten. Die gewaschenen und getrockneten Geranienblätter mit der Unterseite nach oben in die Backform legen. Den Teig darauf verteilen und in den (kalten) Backofen stellen. Jetzt auf 180° (Umluft 160°) einstellen und ca. 50 Minuten backen.

Nachdem der Kuchen abgekühlt ist wird er auf einen Kuchenteller gestürzt und mit Puderzucker bestäubt. Mit Blättern und (wenn vorhanden) Blüten der Duftgeranie dekorieren. Guten Appetit!

Eine süße Blüte…..

Zucchini schmecken auch als Dessert
Zucchini schmecken auch als Dessert

Hier nun das versprochene Rezept einer süßen Zucchiniblüte …..mit Himbeersauce und z.B. einem selbstgemachten Vanilleparfait ein nicht nur optisch schönes sommerliches Dessert!

30g Mehl mit 85ml Milch und einem Eigelb zu einem glatten Teig verrühren. 1 Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und unter den Teig rühren. Aus 4 Zucchiniblüten den Stempel herausausschneiden. Die Blüten abspülen und vorsichtig trocknen.

Öl zum Ausbacken in einer Fritteuse oder in einem Topf auf 170g erhitzen. Zucchiniblüten in den Backteig tauchen, abtropfen lassen und nacheinander 2-3 Minuten in dem heißen Öl goldbraun frittieren, dabei öfter wenden. Herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Die Blüten mit Puderzucker bestreut servieren. Dazu schmecken, wie schon beschrieben, besonders gut Himbeeren…als Sauce und auch pur….und als Kraut: Zitronenmelisse!

Zucchiniblüte mit Ricottafüllung

Gefüllte Zucchiniblüte
Gefüllte Zucchiniblüte

Zucchiniblüte mit Ricottafüllung

Für dieses Rezept benötigen Sie für 4 Portionen:

100ml Olivenöl, 1-2 EL Weißweinessig, Salz, Pfeffer, Zucker, 150g Kirschtomaten, 80g Parmesan (fein gerieben), 40g Semmelbrösel, 300g Ricotta, 3 Eier, 1 Hand voll Rucola, 100ml kaltes Mineralwasser, 80g Reismehl (ersatzweise Weizenmehl), 12 Zucchiniblüten (die weiblichen mit Fruchtansatz), Öl zum Fritieren.

Öl mit Essig und 2-3 EL Wasser vermengen, mit Salz, Pfeffer, und 1 Prise Zucker würzen. Tomaten vierteln.

Parmesan, Brösel, Ricotta und 2 Eier mischen, leicht salzen und pfeffern. 1/4 der Rucolablätter fein hacken und unterheben. 20-30 Minuten zugedeckt ruhen lassen. Restliches Ei, Mineralwasser und Mehl mit etwas Salz glatt rühren. Teig 20 Minuten kalt stellen.

Die Blüten vorsichtig innen und außen unter fließendem Wasser abspülen und trocknen lassen.

Blätter der Zucchiniblüte vorsichtig auseinanderziehen, den Stempel entfernen und jeweils zur Hälfte mit der Masse füllen, vorsichtig verschließen und an den Spitzen leicht zusammendrehen.

Fritieröl in einem Topf auf 170° erhitzen. Blüten am Stiel durch den Teig ziehen und portionsweise in 3-4 Minuten goldbraun ausbacken. Tomaten mit der Vinaigrette mischen, restlichen Rucola auf Teller verteilen und mit  Tomatensalat und den ausgebackenen, auf Küchenpapier kurz abgetropften Zucchiniblüten servieren.

Gefüllte Zucchinis 006

Variation: vor dem Ausbacken den Stiel der Zucchini mit einer Scheibe rohen Schinken umwickeln….schmeckt dann noch würziger!

Knusprigen Genuß!

Den Sommer einfangen: in köstlicher Blütenbutter

Die Fülle des Sommers in köstliche Blütenbutter einzufangen ist eine leckere (und auch sehr dekorative) Idee – finde ich:

Blütenbutter und mein Gartenzwerg
Blütenbutter und mein Gartenzwerg

Man läßt 250g Butter bei Zimmertemperatur weich werden und würzt sie mit Salz, weißem Pfeffer und etwas Zitronensaft. Eine handvoll gewaschener und getrockneter Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse sowie andere (natürlich ungespritzte!) Blütenblätter (Schnittlauch, Ringelblumen, Sonnenblumen, Stiefmütterchen, Borretsch, Rosen und nicht zu vergessen die vielen Blüten von Kräutern werden der Butter hinzugefügt. Mit den Händen gut durchmischen und im Strang auf ausgebreitete Frischhaltefolie verteilen. Mit Hilfe der Folie zu einer Rolle formen, einwickeln und im Kühlschrank fest werden lassen.

Wenn die Butter fest geworden ist, schneide ich sie in ca. 3 cm lange Stücke und friere sie einzeln ein – die Butter ist ja sehr ergiebig und man hat schnell etwas außergewöhnliches zur Hand….. zum  Beispiel auf Baguette zum Apéritiv, als Schmankerl auf gegrilltem Fleisch oder als Füllung im Fisch. Auch sommerliche Gemüsegerichte werden mit der köstlichen Blütenbutter aufgepeppt.

Wichtig ist, dass die Blätter der Kapuzinerkresse ganz bleiben (und auch alle Blütenblätter, die keinen harten Blattansatz haben), denn dadurch ergibt sich nach dem Aufschneiden in Scheiben ein sehr filigranes und interessantes Muster.

Pasta mit Safransauce und Zucchini

Die Zucchinizeit hat begonnen und ein jährliches „Muß“ bei mir ist dieses leckere Pastarezept, was wir schon vor vielen Jahren aus der Toscana mitgebracht haben.

Im Garten III 015

Bauchspeck (ca. 200g) in Würfel schneiden und bei geringer Temperatur langsam in einer Pfanne auslassen. 300ml Sahne mit etwas Salz und einer Messerspitze Safran bei mittlerer Hitze leicht einköcheln lassen. Jetzt 500g Nudeln al dente kochen, am besten passen Gnocchis. Währenddessen in einer gusseisernen Pfanne etwas Olivenöl heiß werden lassen und (je nach Größe) zwei bis drei in Scheiben geschnittene Zucchinis bei hoher Temperatur und unter ständigem Umrühren kurz und stark braten.

Den knusprig gebratenen Speck mit einer Schaumkelle aus der Pfanne nehmen und mit den Nudeln, der Sahne-Safransauce und den gebratenen Zucchinis  in einem Topf oder einer vorgewärmten Schale mischen, abschmecken und anrichten.

Und zur Inspiration für weitere leckere Zucchinirezepte hier noch zwei Fotos aus Carmen`s Garten:

Zucch. u.co. 015Zucch. u.co. 018

Blauhilde wird grün und kommt auf italienische Art daher

Dunkelviolette "Blauhilde"

Im Supermarkt sind alle Bohnen grün. Beim Eigenanbau ist das anders! Dort können sie dunkelviolett wie „Blauhilde“, sonnengelb wie die Wachsbohne „Berggold“ oder rotgeflammt wie die Borlotto-Bohnen sein.

Hülsenfrüchte sind nicht nur nährend, sondern auch sehr gesund. Protease-Hemmer schützen vor Krebs, Ballaststoffe senken den Cholesterin- und regulieren den Blutzuckerspiegel. Die hohe Biostoffdichte bei geringem Kaloriengehalt trägt zu einer guten Versorgung mit Vitaminen und Mineralien bei.

Gesund sind sie auch für den Garten: mit ihrer Fähigkeit, Stickstoff zu binden, sorgen sie für fruchtbare Böden. Nach Starkzehrern wie Kohl oder Lauch können im nächsten Jahr Bohnen zur Regeneration wachsen.

Bohnen lassen sich vielfältig zubereiten, nur eines ist wichtig: sie müssen vor dem Verzehr ca. 10 Minuten gekocht werden. Sie enthalten den Giftstoff Phasin, der beim Kochen vollständig abgebaut wird.

Ansonsten lassen sie sich schnell und vielseitig zubereiten, so dass man ohne viel Aufwand in den gesunden Genuss kommen kann. Bohnen sind als Beilage, nur mit zerlassener Butter angerichtet, zu neuen Kartoffeln und Lammkoteletts köstlich. Sie schmecken aber auch mit einer Käsesauce (oder einfach nur gestückelten Camembert mit den Bohnen vermischen und bei geringer Hitze schmelzen lassen, köstlich!), oder auf italienische Art mit Tomaten. Bohnenkraut intensviert das Aroma, aber auch Estragon, Petersilie, Thymian und Oregano passen gut. Die sommerliche Kräuterfülle bietet zahlreiche Möglichkeiten, junge Böhnchen immer wieder anders zu würzen.

Herzhaft sind mediterrane Knoblauchbohnen in Olivenöl mit Basilikum, reizvoll Bohnen auf asiatische Art mit scharf gewürzten Chiligarnelen und einer Prise Ingwer. Originelle Bohnenrezepte findet man auch in der arabischen Küche, dort werden bevorzugt Trockenbohnen verwendet, zum Beispiel mit Kreuzkümmel und Minze.

Bohnen auf italienische Art
Bohnen auf italienische Art

Für die Bohnen auf italienische Art dünstet man zwei in Scheiben geschnittene Knoblauchzehen in etwas Olivenöl leicht an (Vorsicht: zu stark gebratener Knoblauch schmeckt bitter und kann jedes Gericht ruinieren!). Dann in grobe Stücke geschnittene Tomaten dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Thymian würzen. 10 Minuten einköcheln lassen, dabei öfters umrühren. Dann die gekochten Bohnen dazugeben und nochmals mit Salz abschmecken.

Das Bohnen-Tomatengemüse schmeckt sehr gut zu kurz gebratenem Fleisch. Ich habe stattdessen einen in Scheiben geschnittenen Mozzarella dazugegeben, dass ist eine sehr leckere vegetarische Variante. Etwas Baguette und ein Glas kühlen Weißwein dazu, perfekt!

…..übrigens, die Bohnen auf den beiden Fotos sind identisch….beim Kochen werden die dunklen Sorten wieder grün!

Bohnen-Event

Gartenimpressionen

ClematisBesuche bei GärtnerInnen versprechen viele Genüsse: Blüten- und Fruchtfülle überall, Düfte, ein lustiges Herumgeschwirre von Bienen und Schmetterlingen, der Genuß von frisch geernteten Himbeeren im Joghurt, ein voller Korb beim Nachhausegehen mit Salat, schwarzen Bohnen, duftendem Bohnenkraut und anderen Kräutern….und nicht zuletzt viele mitgenomme Gartenimpressionen:

Hier die einladende dunkelrote Clematis, die die Eingangspforte umrankt. Ihre relativ kleinen Blüten hat sie bedingungslos der Sonne entgegengestreckt…..

Nebenan blüht die Echinacea mit ihrer ganzen Kraft und bietet einen guten Landeplatz für herumschwirrende Bienen: Echinacea

Der „Rote Sonnenhut“ ist eine alte indianische Heilpflanze, die auch bei uns frostresistent ist. Durch ein spezielles Protein stärkt und unterstützt Echinacea das Immunsystem, vor allem, wenn es um Grippe und um Herpes geht. Aus der Pflanze werden sehr wirkungsvolle Salben zur Wundheilung hergestellt…..Gesundheit pur im Garten!

Echinacea ist eine  sehr prachtvolle Staude, die ca. 120cm hoch wird.  Sie mag einen fruchtbaren Boden und einen sonnigen Standort.

Am Windfang will kleine  Cocktailtomate hoch hinaus: sie hat sich zu einer imposanten Kletterpflanze  entwickelt:

Klettertomate

Im-Garten-044

……und der Drang, sich kletternd weiterzuentwickeln, hat scheinbar auch den Kürbis gepackt, der sich auf dem Zaun entlang aus dem Staub zu machen versucht…

….und wenn man genau hinschaut, entdeckt man in dem Schatten der großen Blätter die kleinen Schätze, die in aller Stille vor sich hin wachsen und nach und nach ihr Farbe wechseln:

Kleiner-Kürbis-im-Schatten

Und dann gibt es noch ein offenes Tomatenhaus:

Tomatenhaus

Im Garten 045

…..und ein geschlossenes……

sowie viele schöne Blumen: Im Garten 020Im Garten 025Im Garten 038

Café de Paris – Butter

Ich mag es sehr, zu gegebener Zeit Kräuter und Blüten zu konservieren, um dann, wenn es mal schnell gehen muß oder man sich in der dunklen Jahreszeit die Aromen des Sommers zurückholen möchte, ein Angebot „parat“ zu haben…..

Café de Pars Butter 001

Die Konservierung mit Butter gemischt hat mich noch nie enttäuscht….. im Gegenteil…das Aroma des Sommers entschädigt für lange Wintermonate……

Um die „Café de Paris“-Butter herzustellen benötigt man: 250g zimmerwarme Butter, 5 EL Pflanzenöl, 1/2 Bund glatte Petersilie, 3 Zweige leicht angetrockneten Estragon, 1 Zweig Thymian, 1 Zweig Rosmarin, 1 TL Dijon-Senf, 1 TL Ketchup, 1 Msp. Currypulver,  die Zesten einer Bio-Zitrone, etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer.

Die Butter mit dem Handrührgerät schaumig schlagen (das dauert ca. 5 Minuten) und das Öl einrühren. Petersile, Estragon und Thymian waschen, trockentupfen, die Blätter von den Stielen zupfen und sehr fein hacken.

Nach und nach Petersilie, Estragon, Thymian, Rosmarin, Senf, Ketchup, Currypulver und abgeriebene Zitronenschalen unter die Butter rühren. Mit Salz, Pfeffer, und etwas Zitronensaft abschmecken.

Die Butter längst auf eine Frischhaltefolie verteilen und zu einer Rolle formen. Einge Stunden im Kühlschrank fest werden lassen, dann in ca. 5cm lange Abschnitte durchschneiden und separat in Frischhaltefolie einwickeln, danach in den Gefrierer geben und bei Bedarf portionsweise herausholen.

Die Butter paßt sehr gut zu Kurzgebratenem, vor allem zu Rinderfilet.

Tomatensuppe mit rotem Basilikum

Frische Tomaten sind die Boten des Sommers. In diesem Jahr bin ich froh, dass die Tomaten trotz des bescheidenen Wetters hier bei uns in Bayern wachsen, blühen und so nach und nach dann doch erröten….
Und…..da ich weiß, dass viele Genießer auch die einfachen Rezepte schätzen, möchte ich an dieser Stelle das Rezept meiner Tomatensuppe veröffentlichen.

Tomatencremesuppe (Foto: Andrea Wilkening)Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen. Je 2-3 Zweige Rosmarinzweige und kleingehackte Knoblauchzehen dazugebeben. 1kg in grobe Würfel geschnittene Tomaten dazugeben (wenn jahreszeitlich bedingt keine  aromatischen frischen Tomaten vorhanden sind, kann man natürlich auch auf Dosen zurückgreifen).

Mit einem Liter Gemüsebrühe und 100ml Sahne aufgießen und kurz aufkochen lassen. Zwei Semmeln (norddeutsch: Brötchen!) in Würfel schneiden und in die Suppe geben, ca. eine halbe Stunde lang langsam köcheln lassen. Evtl. etwas Tomatenmark zufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das „gekochte“ Brot hat eine spezielle Konsistenz ….man muß es mögen…ich finde es sehr lecker!

Basilikumblüten (Foto. Andrea Wilkening)Auf die Suppe gibt man frisches Basilikum. Ich liebe die rötliche Sorte „African Blue“. ….vor allem deswegen, weil ihre Stiele nach und nach verholzen und sie somit als langjährige Zimmerpflanze geeignet sind.

Der Geschmack ist leicht kampferartig und die Blätter sowie die purpurfarbenen Blüten sind sehr außergewöhnlich und schön.

Köstliche Disteln: Artischocken

Der Geruch von kochenden Artischocken ist für mich verbunden mit Sommer, Terrasse, Geschirr mit Artischockenmuster von Gien, selbstgerührter Mayonnaise und mit Familie, denn auch meine Töchter haben dieses leckere Gericht schon als kleine Kinder sehr geliebt und mit Leidenschaft die abgezupften Artischockenblätter in die Mayonnaise getunkt und abgezuzelt…

Artischocken sind die Blütenknospen einer hohen distelartigen Staude. Angebaut werden sie in den Mittelmeerländern. Aus Frankreich kommen die großen Artischocken (Foto), in Italien werden eher welche mit kleinen Blütenköpfen angebaut, die dann als gedünstetes Gemüse, fritiert oder auch roh verspeist werden können.

Auch in unseren Breiten lohnt der Anbauversuch. Die Pflanzen benötigen einen sonnigen und geschützten Standort, nahrhafte Gartenerde und etwas Platz. Blüten entwickeln sich erst im zweiten Jahr.

Artischocken sind sehr gesund, sie enthalten  viel Eisen und Kalium. Sie wirken entgiftend und cholesterinsenkend. Der harte Teil der Blätter enthält den Bitterstoff Cynarin, der die Funktion der Gallenblase unterstützt. Aus ihnen wird Cynar hegestellt, ein sehr bekömmlicher und wohltuender Aperitif.

Die großen Artischocken (Große von Lyon) werden in kochendem Wasser , dem Salz und etwas Zitronensaft zugefügt wurde, ca. 40 Min. gekocht. Sie sind dann gar, wenn sich die einzelnen Blätter leicht abziehen lassen. Man nimmt die Artischocken aus dem Wasser und läßt sie kopfüber abtropfen. Sie werden dann auf einem Teller angerichtet und mit selbstgerührter Mayonnaise und Baguette serviert.

Mayonnaise wird hergestellt, indem man zwei Eigelb mit 1/2 TL Senf und etwas Salz und Pfeffer verrührt. Jetzt gibt man tröpfchenweise und unter ständigem Rühren ein gutes Pflanzenöl dazu (insgesamt ca. 100 ml). Wenn die Masse gebunden ist, kann das Öl auch in einem dünnen Strahl eingerührt werden.  Abgeschmeckt wird mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft. Wem die Mayonnaise zu dick ist, verlängert sie mit Sahne oder mit Joghurt.

Gegessen werden die Artischocken, indem die Blätter abzupft, in Mayonnaise getunkt, und durch die Zähne gezogen werden, um den fleischigen Teil aus den Blättern zu bekommen. Wenn die Blätter im Inneren der Pflanze kleiner werden und kein Fruchtfleisch mehr enthalten ist, löst man die übrigen Blätter und das „Heu“ vorsichtig vom Artischockenboden und entfernt auch von der Unterseite des Bodens die harten Teile und den Stängelansatz. Jetzt ißt man den Artischockenboden mit Mayonnaise.

Es paßt sehr gut ein gekühlter trockener Weißwein dazu, z. B. ein Grauburgunder.