Gartenimpressionen

ClematisBesuche bei GärtnerInnen versprechen viele Genüsse: Blüten- und Fruchtfülle überall, Düfte, ein lustiges Herumgeschwirre von Bienen und Schmetterlingen, der Genuß von frisch geernteten Himbeeren im Joghurt, ein voller Korb beim Nachhausegehen mit Salat, schwarzen Bohnen, duftendem Bohnenkraut und anderen Kräutern….und nicht zuletzt viele mitgenomme Gartenimpressionen:

Hier die einladende dunkelrote Clematis, die die Eingangspforte umrankt. Ihre relativ kleinen Blüten hat sie bedingungslos der Sonne entgegengestreckt…..

Nebenan blüht die Echinacea mit ihrer ganzen Kraft und bietet einen guten Landeplatz für herumschwirrende Bienen: Echinacea

Der „Rote Sonnenhut“ ist eine alte indianische Heilpflanze, die auch bei uns frostresistent ist. Durch ein spezielles Protein stärkt und unterstützt Echinacea das Immunsystem, vor allem, wenn es um Grippe und um Herpes geht. Aus der Pflanze werden sehr wirkungsvolle Salben zur Wundheilung hergestellt…..Gesundheit pur im Garten!

Echinacea ist eine  sehr prachtvolle Staude, die ca. 120cm hoch wird.  Sie mag einen fruchtbaren Boden und einen sonnigen Standort.

Am Windfang will kleine  Cocktailtomate hoch hinaus: sie hat sich zu einer imposanten Kletterpflanze  entwickelt:

Klettertomate

Im-Garten-044

……und der Drang, sich kletternd weiterzuentwickeln, hat scheinbar auch den Kürbis gepackt, der sich auf dem Zaun entlang aus dem Staub zu machen versucht…

….und wenn man genau hinschaut, entdeckt man in dem Schatten der großen Blätter die kleinen Schätze, die in aller Stille vor sich hin wachsen und nach und nach ihr Farbe wechseln:

Kleiner-Kürbis-im-Schatten

Und dann gibt es noch ein offenes Tomatenhaus:

Tomatenhaus

Im Garten 045

…..und ein geschlossenes……

sowie viele schöne Blumen: Im Garten 020Im Garten 025Im Garten 038

Café de Paris – Butter

Ich mag es sehr, zu gegebener Zeit Kräuter und Blüten zu konservieren, um dann, wenn es mal schnell gehen muß oder man sich in der dunklen Jahreszeit die Aromen des Sommers zurückholen möchte, ein Angebot „parat“ zu haben…..

Café de Pars Butter 001

Die Konservierung mit Butter gemischt hat mich noch nie enttäuscht….. im Gegenteil…das Aroma des Sommers entschädigt für lange Wintermonate……

Um die „Café de Paris“-Butter herzustellen benötigt man: 250g zimmerwarme Butter, 5 EL Pflanzenöl, 1/2 Bund glatte Petersilie, 3 Zweige leicht angetrockneten Estragon, 1 Zweig Thymian, 1 Zweig Rosmarin, 1 TL Dijon-Senf, 1 TL Ketchup, 1 Msp. Currypulver,  die Zesten einer Bio-Zitrone, etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer.

Die Butter mit dem Handrührgerät schaumig schlagen (das dauert ca. 5 Minuten) und das Öl einrühren. Petersile, Estragon und Thymian waschen, trockentupfen, die Blätter von den Stielen zupfen und sehr fein hacken.

Nach und nach Petersilie, Estragon, Thymian, Rosmarin, Senf, Ketchup, Currypulver und abgeriebene Zitronenschalen unter die Butter rühren. Mit Salz, Pfeffer, und etwas Zitronensaft abschmecken.

Die Butter längst auf eine Frischhaltefolie verteilen und zu einer Rolle formen. Einge Stunden im Kühlschrank fest werden lassen, dann in ca. 5cm lange Abschnitte durchschneiden und separat in Frischhaltefolie einwickeln, danach in den Gefrierer geben und bei Bedarf portionsweise herausholen.

Die Butter paßt sehr gut zu Kurzgebratenem, vor allem zu Rinderfilet.

Tomatensuppe mit rotem Basilikum

Frische Tomaten sind die Boten des Sommers. In diesem Jahr bin ich froh, dass die Tomaten trotz des bescheidenen Wetters hier bei uns in Bayern wachsen, blühen und so nach und nach dann doch erröten….
Und…..da ich weiß, dass viele Genießer auch die einfachen Rezepte schätzen, möchte ich an dieser Stelle das Rezept meiner Tomatensuppe veröffentlichen.

Tomatencremesuppe (Foto: Andrea Wilkening)Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen. Je 2-3 Zweige Rosmarinzweige und kleingehackte Knoblauchzehen dazugebeben. 1kg in grobe Würfel geschnittene Tomaten dazugeben (wenn jahreszeitlich bedingt keine  aromatischen frischen Tomaten vorhanden sind, kann man natürlich auch auf Dosen zurückgreifen).

Mit einem Liter Gemüsebrühe und 100ml Sahne aufgießen und kurz aufkochen lassen. Zwei Semmeln (norddeutsch: Brötchen!) in Würfel schneiden und in die Suppe geben, ca. eine halbe Stunde lang langsam köcheln lassen. Evtl. etwas Tomatenmark zufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das „gekochte“ Brot hat eine spezielle Konsistenz ….man muß es mögen…ich finde es sehr lecker!

Basilikumblüten (Foto. Andrea Wilkening)Auf die Suppe gibt man frisches Basilikum. Ich liebe die rötliche Sorte „African Blue“. ….vor allem deswegen, weil ihre Stiele nach und nach verholzen und sie somit als langjährige Zimmerpflanze geeignet sind.

Der Geschmack ist leicht kampferartig und die Blätter sowie die purpurfarbenen Blüten sind sehr außergewöhnlich und schön.

Jetzt sehen wir rot…..

……und gelb, und grün, und gestreift, und…..

Tomate "Tigerella"

Wie schön, dass es in einer Zeit, die geprägt ist von Diskussionen über Analogkäse und Schinkenimitationen, auch noch ehrliche „Genusshandwerker“ gibt, denen qualitätvolle Lebensmittel und eine bunte Vielfalt an Sorten und Arten am Herzen liegt…..

….und wie schön, dass es Menschen gibt, die diese Arbeit zu schätzen wissen und gerne bereit sind, dafür auch etwas höhere Preise zu zahlen.

Denn….guter Geschmack ist etwas wert! Unsere Körper sind eher  in der Lage, natürliche Nahrungsmittel zu verarbeiten als künstlich erzeugte. Die benötigen, um haltbar, industriell erzeugbar und billig zu sein einen Cocktail aus Zusatzstoffen und künstlichen Aromen…. und den zu verstoffwechseln, das ist nicht für jedes Körpersystem leicht – viele Zivilisationskrankheiten gehen eben auf eine falsche und unausgewogene Ernährung zurück.

Deswegen: schauen Sie sich an, was die Gärtnereien und Obst-und Gemüsehändler zu bieten haben. Balkontomaten in Kästen mit duftenden Kräutern, Reisetomaten, die man teilen kann ohne dass der Saft ausläuft, gelbe und rote birnenförmige Tomaten, die sich sowohl interessant in einer mit Kräutern bepflanzten Hängeampel als auch als besonderes Schmankerl auf dem Salat gut machen,  die sehr dekorativen und etwas wild wachsenden roten, orangefarbenen oder gelben Johannisbeertomaten , Baumtomaten, ufoförmige und buschig wachsenden Tomaten und und und…

Haben Sie viel Spaß beim Entdecken und beim „puren“ Genuss!

Köstliche Disteln: Artischocken

Der Geruch von kochenden Artischocken ist für mich verbunden mit Sommer, Terrasse, Geschirr mit Artischockenmuster von Gien, selbstgerührter Mayonnaise und mit Familie, denn auch meine Töchter haben dieses leckere Gericht schon als kleine Kinder sehr geliebt und mit Leidenschaft die abgezupften Artischockenblätter in die Mayonnaise getunkt und abgezuzelt…

Artischocken sind die Blütenknospen einer hohen distelartigen Staude. Angebaut werden sie in den Mittelmeerländern. Aus Frankreich kommen die großen Artischocken (Foto), in Italien werden eher welche mit kleinen Blütenköpfen angebaut, die dann als gedünstetes Gemüse, fritiert oder auch roh verspeist werden können.

Auch in unseren Breiten lohnt der Anbauversuch. Die Pflanzen benötigen einen sonnigen und geschützten Standort, nahrhafte Gartenerde und etwas Platz. Blüten entwickeln sich erst im zweiten Jahr.

Artischocken sind sehr gesund, sie enthalten  viel Eisen und Kalium. Sie wirken entgiftend und cholesterinsenkend. Der harte Teil der Blätter enthält den Bitterstoff Cynarin, der die Funktion der Gallenblase unterstützt. Aus ihnen wird Cynar hegestellt, ein sehr bekömmlicher und wohltuender Aperitif.

Die großen Artischocken (Große von Lyon) werden in kochendem Wasser , dem Salz und etwas Zitronensaft zugefügt wurde, ca. 40 Min. gekocht. Sie sind dann gar, wenn sich die einzelnen Blätter leicht abziehen lassen. Man nimmt die Artischocken aus dem Wasser und läßt sie kopfüber abtropfen. Sie werden dann auf einem Teller angerichtet und mit selbstgerührter Mayonnaise und Baguette serviert.

Mayonnaise wird hergestellt, indem man zwei Eigelb mit 1/2 TL Senf und etwas Salz und Pfeffer verrührt. Jetzt gibt man tröpfchenweise und unter ständigem Rühren ein gutes Pflanzenöl dazu (insgesamt ca. 100 ml). Wenn die Masse gebunden ist, kann das Öl auch in einem dünnen Strahl eingerührt werden.  Abgeschmeckt wird mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft. Wem die Mayonnaise zu dick ist, verlängert sie mit Sahne oder mit Joghurt.

Gegessen werden die Artischocken, indem die Blätter abzupft, in Mayonnaise getunkt, und durch die Zähne gezogen werden, um den fleischigen Teil aus den Blättern zu bekommen. Wenn die Blätter im Inneren der Pflanze kleiner werden und kein Fruchtfleisch mehr enthalten ist, löst man die übrigen Blätter und das „Heu“ vorsichtig vom Artischockenboden und entfernt auch von der Unterseite des Bodens die harten Teile und den Stängelansatz. Jetzt ißt man den Artischockenboden mit Mayonnaise.

Es paßt sehr gut ein gekühlter trockener Weißwein dazu, z. B. ein Grauburgunder.

Knusprige Gemüsetasche mit Apfel-Korianderjoghurt

Durch das Feuerwerk eines „kulinarischen Augen- und Gaumenschmauses“ auf Annes Blog inspiriert habe ich aus meiner orientalischen Rezeptekiste dieses sehr leckere Gericht wiederentdeckt. Das aromatisch „eingekochte“ Gemüse harmoniert ganz wunderbar mit den süßen Datteln und der Apfel-Korianderjoghurt erfrischt das Gericht. Alle, die kein Koriander mögen, können ihn durch Petersilie ersetzen.

Viele Menschen empfinden den Geschmack von Koriander als unangenehm und „seifig“ und ich muß zugeben, dass es mir früher auch so ging. Aber Gott sei Dank habe ich immer wieder mal probiert und dann gab es einen Zeitpunkt, seitdem ich phasenweise und auf eine mir recht unerklärliche Weise regelrecht süchtig nach Koriander bin…..

Die leckeren knusprigen Gemüsetäschen machen zwar etwas Arbeit (vor allem das Füllen erfordert Geduld!) und deswegen lohnt es sich, sie in größerer Menge herzustellen und portionsweise einzufrieren.

Foto: Caroline Schimpfle
Foto: Caroline Schimpfle

Für vier Personen benötigt man:

60g Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen

100g Möhren

200g Kartoffeln, festkochend

200g Weißkohl, 150g Datteln

5 EL Öl, 1 EL Tomatenmark

100 ml Gemüsefond

je 1/2 Bund glatte Petersilie und frischer Koriander,

2 EL Essig, 150 g Magermilch-Joghurt

Salz, Pfeffer, scharfes Paprikapulver, 1 Apfel, 16 Blatt Springrollteig (12×12 cm), 1 Eigelb

Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln. Möhren, Kartoffeln und Weißkohl in 1 cm große Stücke schneiden. Die Datteln entkernen und in 1/2 cm große Würfel schneiden.

Kartoffeln in einer Pfanne mit 2 EL Öl ca. drei Monuten braten. Knoblauch und Zwiebeln dazugeben und glasig dünsten. Möhren und Kohl dazugeben und weitere 2 Minuten braten. Tomatenmark und Datteln zufügen und kurz anrösten. Mit Fond ablöschen und vollständig einkochen lassen. Die Pfanne vom Herd ziehen und etwas abkühlen lassen. Feingehackte Petersilienblätter unterheben.

Essig, das restliche Öl und Joghurt gut verrühren. Mit Salz, Pfeffer und Paprika abschmecken. Den Apfel reiben und mit den kleingeschnittenen Korianderblättern unter dem Joghurt mischen.

Frühlingsrollenteigstücke ausbreiten und die Ränder mit Eigelb bestreichen. Jeweils einen gehäuften EL Füllung in die Mitte geben. Zwei diagonal gegenüberliegende Teigspitzen über der Füllung zusammendrücken. Eine Seite als lange Spitze zusammendrücken, auf der anderen Seite die Ecke mit den mittleren zusammengedrückten Enden verbinden, so dass eine Art Triangel entsteht.

Die Gemüsetäschen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im vorgeheizten Ofen bei 190° 20 Minuten backen. Mit dem Apfel-Koriander joghurt servieren.

Zur Siegesfeier Rosenbowle

Auch an dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön allen, die für mich auf dem Gärtnerblog beim Rosen-Rezepte-Wettbewerb gevotet und dazu beigetragen haben, dass ich ihn mit meiner Köstlichen Rosentorte gewonnen habe:

Zur Siegesfeier gibt es das Rezept meines absoluten Sommer-Lieblingsgetränkes: Rosenbowle

Dazu nimmt man 5-6 Hände voll verlesene Blütenblätter von Duftrosen und gibt sie in eine Schale (kein Metall). 2-3 EL Zucker, einen viertel Liter Weinbrand und eine Flasche trockenen Weißwein dazugeben und alles abgedeckt und kühl gestellt über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag alles durch ein mit einem Küchentuch ausgelegten Sieb geben, die Rosenblätter gut ausdrücken.

Jetzt hat man eine Basis für Rosenbowle, die sich in Flaschen abgefüllt mehrere Monate hält.

Gläser – oder ein Bowlegefäß – werden zu einem Drittel mit dieser Basis gefüllt und dann mit zwei Drittel Prosecco aufgegossen. Es gibt doch immer wieder Gründe, zu feiern……..!

Basilikumzucker

Diese ganz besonders feine Zuckervariante hat eine Mit-Genießerin zu unserem letzten Slow Food-Stammtisch mitgebracht und wir waren alle sehr begeistert.

Der Basilikumzucker paßt hervorragend zu frischen Erdbeeren – entweder mit Joghurt (wie auf dem Foto) oder man mariniert sie mit Grand Marnier und gibt dann aber geschlagene Sahne dazu.

Auch leicht in Wein gedünstete Pfirsiche passen sicher zu diesem Zucker mit der ganz speziellen Geschmacksnote.

Für den Zucker zerstößt man 250g weißen Kandis und gibt diesen mit der abgeriebenen Schale von zwei Limetten und Blättern von 3 Stielen Basilikum in den Mixer – Fertig!

Im Schraubglas hält sich der Zucker im Kühlschrank für ein paar Tage. Guten Appetit!

Für Deko und Küche – Bergbohnenkraut

Bergbohnenkraut  ist ein Kraut mit einer etwas intensiveren, leicht scharfen  Note – ein Hauch Thymiangeschmack ist erkennbar.

Wie auf dem Foto zu sehen, ist es sehr dekorativ, und es wächst freundlicherweise wieder buschig nach, wenn man die Pflanze schneidet.

Bohnenkraut ist für alle Arten von Bohnengerichten geeignet – besonders für mexikanische Gerichte….

Ich habe blanchierte grüne Bohnen in eine Pfanne gegeben, in der ich schon eine kleine, in Würfel geschnittene Aubergine kräftig in gutem Olivenöl mit etwas Knoblauch und Stücken von einer Tomate angebraten habe. Dazu das von den Stielen gezupfte Bergbohnenkrau….und löffelweise leckeren Ziegenfrischkäse…..leicht mit dem Gemüse vermischt…..sehr lecker! Dazu: Baguette und Rotwein….ein perfektes Sommergericht!!

Gute Besserung!

Aus aktuellem Anlass – überall um mich herum wird momentan gehustet, gehüstelt oder mindestens schwer geatmet – hier mein absolutes Hausrezept:

Eine Zwiebel in kleine Stücke schneiden und in ein Glas mit Schraubverschluss geben. Mit Honig bedecken. Das Glas verschließen und bei Zimmertemperatur stehen lassen. Nach und nach entwickelt sich ein Honig-Zwiebel-Sud, den man abseiht und dann teelöffelweise drei-fünfmal täglich, in Extremfällen auch stündlich, zu sich nimmt.

Der Sud beruhigt die Bronchien, denn das ätherische Öl der Zwiebel wird, wie beim Bärlauch, Porree und Knoblauch auch, zum großen Teil durch die Lunge ausgeschieden, wobei es krampflösend auf die Gefäße und kleinen Luftröhren, vermehrend auf die Absonderungen der Schleimhaut der Luftwege, auswurffördernd und hustenreizlindernd wirkt.

Auch die in Zwiebel und Honig enthaltenen Vitamine B und C unterstützen den Genesungsprozeß. Gute Besserung!