Mangoldpäckchen auf Ananassauce

Pilzkraut, Mangoldpäckchen 029Eigentlich wollte ich heute zeigen, wie man mit der Reisfärberpflanze Reis färben kann – und wie hübsch das auf dem Teller aussieht. In Vietnam wird an Festtagen der Reis mit dieser Pflanze ( Peristrophe speziosa) lila eingefärbt – und auch ich hatte mir das sehr schön vorgestellt. Nach Recherchen im Internet habe ich mich zu einem „Kaltauszug“ entschieden….leider sah das Pflanzen-/Wassergemisch nach drei Stunden immer noch so aus wie zu Beginn. ….ich werde den Kräuterauszug jetzt noch enmal aufkochen, erkalten lassen, und morgen einen neuen Versuch unternehmen….

Mit den vorbereiteten Zutaten gab es dann auch ein sehr leckeres Essen: Mangoldpäckchen auf Ananassauce.

Dazu benötigt man 10 Mangoldblätter (ich habe rote genommen, das wirkt besonders effektvoll, 2 frische Thunfischfilets, den Saft einer Zitrone, 2 Lauchzwiebeln, 2 EL Fischsauce, 100 g Krabben, 2 EL Fischsauce, 1/2 Bund Koriander, 4 Schalotten, etwas Olivenöl, 1 Chilischote, 200 g kleingeschnittene Ananas,  2 EL Tomatenmark, jeweils einen Schuss Wein und Sahne, 50 g Cashewkerne, Salz und Pfeffer.

Die Mangoldblätter blanchieren. Die Thunfischfilets in kleine Stücke schneiden und mit dem ausgepressten Zitronensaft beträufeln. Salz, 3/4 der Korianderblätter, Krabben und die Fischsauce hinzufügen, alles gut durchmischen. Die Fischmasse von der entstandenen Flüssigkeit trennen. 1 TL der Füllung jeweils auf ein Mangoldblatt legen und gut einrollen und „verpacken“. Pilzkraut, Mangoldpäckchen 020Das Olivenöl erhitzen und die geviertelten Schalotten sowie die kleingeschnittene Chilschote darin anbraten, Tomatenmark hinzufügen. Die Mangoldpäckchen dazu geben und von jeder Seite 2 Minuten braten.  Mit dem Fischsud, dem Wein und der Sahne ablöschen. Die in kleine Stücke  geschnittene Ananas zufügen. Die Ananassauce auf einem Teller anrichten und die Mangoldpäckchen darauf verteilen, Cashewkerne und die restlichen Korianderblätter darüber geben. Mit Baguette und Salat anrichten. Guten Appetit!

Weißkohl in Dillsahne….mit Rosmarinkartoffeln…oder…

Weißkohl n Dillsahne 015Angeregt durch die Anfrage von Marcel habe ich heute meine beiden Töchter (sie sind schon seit vielen Jahren Vegetarierinnen) mit einem alten Familien-Lieblingsrezept beglückt: Weißkohl in Dillsahne. Oft gibt es Grünkernbratlinge dazu, aber heute haben wir uns für Rosmarinkartoffeln entschieden!

…das alles hört sich etwas hausbacken an, es gehört aber zu den Rezepten, mit dem ich schon seeehr viele Menschen vom köstlichen Kohl-Geschmack überzeugt habe: viele kennen Weißkohl (mit Kohlrabi ist es ähnlich!) nur als stundenlang eingekochten Gemüsebrei mit Mehlschwitze….sie sollten wirklich noch einmal einen neuen Versuch wagen…es lohnt sich….!

Für 4 Personen benötigt man: 1 mittelgroßen Weißkohl, 300 g Frischkäse (natur), 50 ml Sahne, 1 Bund Dill – kleingehackt und etwas Salz.

Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Die in mittelgroße Stücke (ca. 1×2 cm, die Größe kann ruhig etwas variieren) geschnittenen Weißkohl hinein geben und fünf Minuten kochen. Den Weißkohl durch ein Sieb abgießen und wieder in den Topf zurück geben. Frischkäse und Sahne dazu geben, alles durchmischen und mit Salz abschmecken. Vorm Servieren den Dill untermischen!

Halloween…..Hexenneujahr!

Räucherschale

„Hexenneujahr! – Ein neuer Zyklus beginnt! Er beginnt mit dem Sterben, denn nur durch das Loslassen kann Neues entstehen. Danach fängt die Zeit des Träumens an, die Zeit, in der wir er-träumen, er-schaffen, um dann zum Julfest (Wintersonnenwend) neu geboren zu werden.“

In dieser Zeit, wenn die Natur fast den Atem anhält, die Stille schwer über dem Land liegt und sich alles nach innen richtet, ist es gut, innezuhalten…..und zu reflektieren über die Themen, die uns in der Vergangenheit beschäftigt haben. Und dann sortieren wir, was zukünftig der Vergangenheit angehören soll, was in uns keinen Wachstumsimpuls mehr auslöst…..und wir verabschieden uns! ….damit Platz geschaffen wird für Neues….

Das Räuchern mt Kräutern und Pflanzen wirkt dabei unterstützend, denn mit dem Rauch steigen unsere Wünsche direkt in den Himmel!

Jedes Kraut, jede Pflanze, hat seine spezielle Wirkung:

Wacholder – wirkt reinigend und keimtötend, geeignet zum Ausräuchern von Krankenzimmern und Häusern. Bietet Schutz. Klärt und stärkt, fördert den Kontakt zur Erde. Unterstütz Übergangsriten und den Ahnenkontakt.

Eibe – Weiht in Wandlungsprozesse ein, unterstützt das Loslassen und Sterben alter Dinge. Räuchern unterstützt Zeitreisen, Ahnenkontakt und Transformation. Begleitet nächtliche Visonen und stärkt inneres Wissen um die Leere aller Dinge.

Holunderblüte – Lässt den rechten Zeitpunkt erkennen, hilft bei der Findung der Lebensaufgabe. Wirkt schützend und heilend bei Heilungszeremonien. Schwellenbaum für Übergangsriten.

Beifuß – Beifuß ist eine Schutz-, Segens- und Reinigungsräucherung. Unterstützt Veränderungen im Leben, stärkt das Weibliche, die Intuition und das Wissen und fördert das Traumbewußtsein. Hilft beim Prozeß des Trauerns und beim Loslassen, erwärmt die von seelischem Schmerz erkaltete Brust. Beifuß ist ideal für Räucherungen bei Übergangsritualen aller Art.

Salbei – Klärend, fördert die Konzentration, reinigt Häuser, Räume und Aura.

Fichtenharz – Fichte bringt alte Wunden zum Heilen ans Licht. Klärt den Geist, fördert die Konzentrationsfähigkeit. Reinigt und schützt. Erweitert den Brustraum und das Herz.

Engelwurz – Wurzel: Gehört in jede Schutzräucherung, läßt einen schützenden Lichtmantel entstehen. Zur Reinigung alter Häuser, führt desorientierte, verstorbene Seelen zum Licht. Blüte und Same: Bringen Großzügigkeit und Vertrauen. Wirken als Antidepressiva. Helfen, das höhere Selbst besser zu verstehen. Unterstützen die Kommunikaton mit Engelwesen.

Eisenkraut – Es fördert diplomatische Fähigkeiten, unterstützt das Wirken göttlicher Gerechtigkeit. In Räumen, wo viel gestritten wird (z.B. Gericht, Kanzleien) oder wo Geschäfte abgewickelt werden, ist es ratsam, Eisenkraut zu räuchern. Es macht die Aura sympathisch. Es unterstützt Schutz- und Abwehrkräfte, richtet uns innerlich auf. Zusätzlich hilft es auch, unsere Traumerinnerung zu verbessern.

Zum Räuchern benötigt man getrocknete Kräuter, eine feuerfeste Räucherschale angefüllt mit Sand, darauf legt man ein Stück Räucherkohle. Diese wird angezündet. Wenn sie fast durchgängig glüht, wird eine Prise der getrockneten Kräutermischung darauf gestreut. Der Rauch verbindet die Wirkung der Pflanzen und die eigene Absicht und sendet sie dem großen Ganzen zur Vollendung zu…….

Nach ein paar Minuten werden die „verbrannten“ Kräuter von der Räucherkohle abgekratzt und neue werden zugeführt, so dass neuer Rauch aufsteigen kann….

Sowohl das Zitat als auch die Kenntnisse über de Kräuter sind dem Buch von Marlis Bader: Räuchern mit heimischen Kräutern entnommen -  „Anwendung, Wirkung und Rituale im Jahreskreis“, erschienen bei Kösel.

Kräutermischungen, von Marlis Bader zusammengestellt, gibt es hier zu kaufen.

Rosmarin-Heidesand

Heidesand 005-bearb.

Wenn schon Kuchen und Kekse….dann bevorzuge ich die einfachen und klaren Rezepte aus dem Norden: nirgends schmeckt der Butterkuchen so saftig, die Zitronenrolle so lecker und der Heidesand so speziell…..

In der aktuellen „essen & trinken“ fand ich das spannende Rezept für Heidsand mit Rosmarin….und das hat mich neugierig gemacht! Vor allem durch den Rosmarin bekommen die Kekse eine außergewöhnliche Geschmacksrichtung, sie sind knusprig und mürbe, …aber…der richtige Heidesand schmeckt in Niedersachsen doch noch etwas anders 🙁

Für 40 Stück benötigt man: 200 g Butter, 230 g Zucker, 1 Pk. Bourbon-Vanillezucker, 3/4 TL Salz, 1 Ei, 2 Zweige Rosmarin, 320 g Mehl, Mehl zum Bearbeiten und die abgeriebene Schale von 1/2 Biozitrone.

Für den Teig Butter, 180 g Zucker, Vanillezucker und Salz in einer Schüssel mit den Quirlen des Handrührers cremig rühren. Das Ei mit der Gabel etwas verquirlen, zugeben und die Masse kurz aufschlagen.

Rosmarinnadeln von den Stielen zupfen und mittelfein hacken. Mehl sieben und mit den Rosmarinnadeln schnell unter den Teig kneten. Teig zu einer Kugel formen, flach drücken, in Klarsichtfolie gewickelt mindestens 30 Minuten kalt stellen.

Teig halbieren, jede Hälfte auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer 40 cm langen Rolle formen.

Den restlchen Zucker mit der Zitronenschale mischen, auf die Arbeitsfläche geben und Teigrollen darin wälzen. Erneut 2 Stunden kalt stellen.

Die Teigrollen in 1 cm dicke Scheiben schneiden und diese mit etwas Abstand auf 2 mit Backpapier belegte Backbleche legen. Nacheinander im vorgheizten Backofen bei 200° (Gas 3, Umluft 180°) auf der 2. Schiene von unten in 12-15 Minuten goldbraun backen. Abkühlen lassen.

Tipp: Heidesand in Blechdosen zwischen Lagen von Backpapier aufbewahren. So halten sie 2-3 Monate.

Blick aus dem Küchenfenster….

Barbara wollte wissen, welche Ausblicke sich aus unseren Küchenfenstern zeigen…. gute Idee….und toll, die Resonanz! Auch ich gebe den Einblick in und aus meine/r Küche….Küchenfenster 008

So lange wohne ich noch nicht hier, ich bin schon sehr oft umgezogen, aber einen so direkten Blick auf eine Kirche hatte ich noch nie! Und hier bekommt man die volle Dosis Dorfleben mit, denn der Friedhof vor der Kirche ist der Treffpunkt, hier findet ein Großteil des Gemeinschaftslebens in dem kleinen Ort zwischen dem Ammersee und Landsberg statt.

Die Gräber begießen, das Laub fegen, Bäume und Hecken schneiden…. (heute waren ca. 15 Männer zwischen 6 und 86 Jahren hier beschäftigt)! ….ich bin froh, diese Idylle aus sicherer Entfernung durch mein Küchenfenster beobachten zu können!

Küchenfenster 007

Und so  sieht das Fenster aus einiger Entfernung aus.

Genusstest mit Pilzkraut

Cordon Bleu mit Pilzkraut-Gemüse
Cordon Bleu mit Pilzkraut-Gemüse

Bei meinem letzten Besuch in der Blumenschule in Schongau habe ich ein interessantes mehrjähriges Zimmerkraut für die Fensterbank entdeckt: Das Pilzkraut oder Mushroom Plant…..eine höchst robuste Pflanze, die ursprünglich in Papua-Neu-Guinea beheimatet ist, sich aber auch in unseren Breiten  problemlos entwickelt.

Der Wuchs ist kompakt. Am Besten erntet man 5-10 cm lange Triebspitzen, dann wächst die Pflanze schön buschig nach.

Der Geschmack des knackig-kräftigen Pilzkrautes ist, vor allem im Nachgeschmack, mit einem zarten Wildpilzaroma versehen. Ich habe die Blätter in kleine Streifen geschnitten und sie kurz vor dem Servieren dem gemischten Gemüse zum Cordon Bleu beigegeben. In einer zweiten Variante habe ich mit dem Kraut eine Pilzsahnesauce bereichert:

Cordon Bleu mit Pilzkraut-Sahnesauce
Cordon Bleu mit Pilzkraut-Sahnesauce

Danach muss ich feststellen: das zarte Pilzaroma kommt im gekochten Zustand nicht so wirklich gut zur Geltung. Am besten schmeckt es frisch und roh….in Sandwiches und Tramezzini oder auf Salaten. Dann hat man das Gefühl, Natur pur potentiert im Mund zu haben: der Geschmack erinnert an die Fülle von Almwiesen, das Pilzaroma breitet sich schon beim Kleinschneiden der Blätter aus und zieht mit betörendem und vielversprechendem Duft in die Nase….und das hat man auch in Herbst und Winter zur Verfügung!

Ich habe etwas Frischkäse zu einer Kugel geformt und diese  in dem gehackten Pilzkraut gewendet. Das Ergebnis ist eine kleine Köstlichkeit ganz nach meinem Geschmack ….mit einem feinen, speziellen und ungewöhnlichem Aroma…aus Naturprodukten, leicht herzustellen und einfach lecker….mein absoluter Favorit bei meinem ersten Genusstest mit Pilzkraut!

Pilzkraut-Käsepraline
Pilzkraut-Käsepraline

Crespelle mit Kräutercreme

Crespelle sind sehr für große Familenfeiern geeignet! Man kann sie gut vorbereiten (auch einfrieren), dann füllen und gratinieren…..mit etwas Sahne beträufelt und Parmesan bestreut…. Crespelle 001

Für 30 (ganz dünne) Crespelle benötigt man: 300g Mehl (ich nehme Dinkelmehl Typ 630),  700ml Milch, 4 Eier, 50g zerlaufene Butter, etwas Salz, Öl zu Backen.

Alle Zutaten ca. 10 Minuten in der Küchenmaschine durchmischen. Den Teig dann durch ein Sieb laufen  und zugedeckt im Kühlschrank eine Stunde lang quellen lassen.

In einer Pfanne mit niedrigem Rand 1 EL Backöl heiß werden lassen. Eine Schöpfkelle voll Teig in die Pfanne laufen lassen und durch leichtes Anheben der Pfanne auf dem gesamten Boden verteilen. Mit einem Pfannenheber den Teigrand rundherum  leicht anheben – ich weiß nicht, ob das wirklich notwendig ist, aber es gehört zu meinem ganz persönlichen Ritual…. . Nach ca. einer Minute den Crèpes leicht anheben, wenn sich erste braune Flecken zeigen wird er schwungvoll gewendet. Jetzt noch einmal ca. eine Minute von der Rückseite backen. Die Crespelle zunächst auf einem Teller deponieren und dann mit der Frischkäse-Kräutermischung füllen, aufrollen und in eine gebutterte Auflaufform legen.

Für die Frischkäsecreme benötigt man: 400g Frischkäse, 100g Ricotta, 3 Eier, 3 EL geriebenen Parmesan und zwei Hände voll gemischte Kräuter der Saison.

Dann, wie schon oben beschrieben, die Crespelle mit Sahne beträufeln und 200g geriebenen Parmesan darauf verteilen. Ca. 15 Minuten im vorgeheizten Backofen (160° Umluft) backen.

Dazu paßt entweder eine Tomaten-Sahnesauce, Kalbsragout oder fein geschnittenes Gulasch…..und grüner Salat!

Guten Appetit!

JEZZA!….mit Kräuter- und Blütenrezepten durch 2010!

Ich freue mich sehr darüber, dass der JEZZA! – Verlag einen Kalender mit meinen Kräuter- und Blütenrezepten auflegt! So können Sie sich das ganze Jahr über begleiten lassen von den Pflanzen der Saison, bekommen Anregungen für leckere und außergewöhnliche Gerichte und haben auch noch ansprechende Bilder an Ihrer (Küchen)Wand.

Der kulinarische Kalender ist natürlich auch das ideale Weihnachtsgeschenk  für Leckermäuler aller Art!

Weitere Infos und Bestellmöglichkeit gibt es hier: Kräuter- und Blütenkalender 2010

Anti aging aus dem Blumentopf …. Gotu-Kola!

Gotu-Kola
Gotu-Kola

Ich liebe Menschen, die Geheimnisse kennen….und deswegen ist es immer wieder ein großes Vergnügen für mich, in der Blumenschule in Schongau einzukaufen. Bei meinem letzten Besuch z.B. habe ich erfahren, wie ich Reis und Kartoffeln auch ohne die Tinte vom Tintenfisch dunkelviolett färben kann – rein vegetarisch – (ich werde demnächst darüber berichten!), dass Vervaine Depressionen vertreibt und dass auch für ein langes und gesundes Leben ein Kraut gewachsen ist: Gotu-Kola.

Das Lieblingskraut der  Elefanten (ihm verdanken sie  ihr sagenhaftes Gedächnis) ist eine asiatische Sumpfpflanze,  die auch in unseren Breiten problemlos kultivierbar ist – als Kübelpflanze, die den Sommer gerne draußen verbringt und den Winter frostfrei in der Wohnung bevorzugt. Sie sollte jedoch immer feucht gehalten werden.

Gotu-Kola ist eines der wichtigsten Kräuter in der ayurvedischen und der chinesischen Medizin und ein ausgezeichnetes Geriatrikum. Regelmäßig zwei Blätter im Salat, im Tee oder auch pur genossen wirken verjüngend auf Gehirn- und Körperzellen, verbessern die Blutzirkulation, wirken entgiftend und entzündungshemmend und stärken das Immunsystem. Außerdem wirkt Gotu-Kola ausgleichend auf das Nervensystem und es ist ein ausgezeichnetes Antistressmittel…..ein echter Beitrag zur Gesundheitsreform!